Verlag | Schöffling |
Auflage | 2025 |
Seiten | 96 |
Format | 13,0 x 1,0 x 21,0 cm |
Gewicht | 181 g |
ISBN-10 | 3895614130 |
ISBN-13 | 9783895614132 |
Bestell-Nr | 89561413A |
Platz 1 der SWR Bestenliste
Es beginnt in Berlin, Köln oder Lissabon. Es beginnt im Frühling, mit einem Himmel, der keinen Wolkenfaden zieht. Das Leben kehrt zurück, und damit kehren auch die Erinnerungen zurück an werkelnde Kinder im Keller, an Tau auf Märzenbechern und Margeriten und an Gespenster, die unter der Dusche Monologe halten. Jemand geht durch die verwinkelten Straßen einer Stadt, auf dem Miradouro da Graça spiegelt sich das Licht vom Bahnhof Wuhletal. Warum also pausieren, wenn der Wind einen anhebt wie ein Blatt Papier?
Alles geschieht gleichzeitig: Während man Teppichstange um Teppichstange älter wird, läuten die Glocken der Mater Dolorosa in die Lücke hinein, die der Regen lässt. Man muss sich demnach in die Schlaufe hängen, damit die Kurve einen nicht erledigt. Aber die Toten geben keine Ruhe - mit frisch geschnittenen Fingernägeln fällt es leichter, ihnen zu begegnen. Wie viel Kaffee soll man noch trinken, bevor man die Heizkörper kalt werden lä sst?, fragt Nadja Küchenmeister in ihrem Langgedicht Der Große Wagen. Unaufhörlich sickert hier die Vergangenheit in die Gegenwart wie das Wasser des Tejo in den Atlantik, und nur eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Gelb wird wichtiger.
Rezension:
»[Man spürt], dass sich hier eine Stimme freizuschreiben versucht. All das Schwarze wird vom weißen Papier aufgesogen, wo sich vor unserem Auge etwas manifestiert, das weit über Kunst hinausreicht: eine existenzielle Erschütterung!« Björn Hayer / Frankfurter Rundschau
»Nadja Küchenmeister tritt als einzigartige lyrische Stimme auf, die sanft und gelassen klingt, obwohl sie mitten aus dem Fegefeuer zwischen Liebe und Tod zu kommen scheint.« Dorothea von Törne / Literarische Welt
»Eine unglaubliche Weite kommt allein durch den Titel dieses Bandes in den Text hinein. [...] Die Zeiten und Orte verschmelzen in gewisser Weise miteinander und es entsteht so ein Strom des Lebens.« Carsten Hueck / DLF Büchermarkt
»In Der Große Wagen geht es nicht nur um ein literaturberühmtes Sternbild, sondern auch um die Frage, wie die Sprache im sich ständig drehenden Erinnerungskreislauf zum Fixstern werden kann.« SWR Kultur
»[Ein] motivisch geschickt verknüpfende[r], sc hwebende[r] Text, der mühelos die Schauplätze wechselt und dem in seiner eigenen Logik zu folgen ein großes Vergnügen ist.« SWR Kultur
»Immer wieder stellt sich beim Lesen der Verse auch ein geradezu magischer Effekt her. Die Zeit scheint im Feuerwerk der konkreten und genauen Wahrnehmung der beschworenen Erinnerung still zu stehen.« Beate Tröger / WDR
»'es ist ein ständiges verstolpern von schritt / und schritt', das sich in dieser atemberaubend präzisen Komposition auf leichtfüßige Weise zu einem eindrücklichen Bilderbogen ausspannt.« Christian Metz / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Ein traurig-schöner, literarisch recht anspruchsvoller Gedichtband, in dem alle Eindrücke beim Lesen mehr und mehr ineinander gleiten.« Dr. Ronald Schneider / Ekz Bibliotheksservice
»Hat man Der Große Wagen gelesen, begreift man, dass es das Licht der Sprache selbst ist, das am Leben halten und tragen, das den Eindruck von Ewigkeit und Unsterblichkeit beschwören kann.« Bea te Tröger / WDR
»Nadja Küchenmeisters Großem Wagen gebührt ein leuchtender Platz am Bücherhimmel.« Cornelia Geissler / Berliner Zeitung
»Das Langgedicht besticht durch die wechselnde Stimmungslage zwischen neugierigem Staunen, gelassenem Flanieren, Trauer und trockenem Humor [...].« Cornelia Geissler / Berliner Zeitung
»Ein schwebender Text [...]. Küchenmeister überführt die scheinbar banale Erkenntnis des Zeitvergehens in klare, bildreiche Sprache.« Lesering.de