Posen, Verwandlungen und Lücken - Perspektiven auf biografisches Schreiben
Verlag | Edition Text und Kritik |
Auflage | 2025 |
Seiten | 237 |
Format | 15,5 x 1,6 x 23,6 cm |
Gewicht | 451 g |
ISBN-10 | 3689300525 |
ISBN-13 | 9783689300524 |
Bestell-Nr | 68930052A |
"Biografien haftet stets ein Gutteil Voyeurismus gegenüber ihrem Gegenstand an, der gleichzeitig aber Gegenstand ihrer Verehrung ist." Sven HanuschekWie kann man ein Leben aufschreiben? Diese Frage stellen sich sowohl autobiografisch Schreibende als auch jene, die das Leben von jemand anderem recherchieren und davon erzählen - und sei es das Leben jener, die selbst geschrieben haben. Gerade in Schriftstellerbiografien gewinnt das gattungstypische Spannungsverhältnis zwischen Fakt und Fiktion an Brisanz; gleichwohl beschreiben sie sozialhistorische Kontexte und erheben einen gewissen Wahrheitsanspruch. In der Literaturwissenschaft wird die Gattung kritisch rezipiert, während sie in der breiten Öffentlichkeit umso populärer ist.Der Band macht in Fallstudien Theorien, Konzepte und Praktiken biografischen und autobiografischen Schreibens vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart sichtbar. Aus verschiedenen Perspektiven werden theoretische Ausdifferenzierungen des Biografiebegriffs vorgeno mmen, der Grenzbereich zwischen Biografie und fiktionalem Erzählen erkundet, Typologien autobiografischen Schreibens untersucht und das Besondere an Schriftsteller- und Künstlerbiografien reflektiert. Hinzu kommt ein Gespräch zwischen Sven Hanuschek und Uwe Timm über biografisches Schreiben.
Inhaltsverzeichnis:
InhaltMargit DirscherlBiografisches Schreiben und der Biograf Sven HanuschekTheoretische AusdifferenzierungenSusanne LüdemannDer Autor als exemplarischer Fall.Zum unerschöpflichen Interesse am BiografischenAnnette KeckGeschlechter-Gespenster: Biografie-Effekte weiblicher AutorschaftMarianne WillemsMoralische Erzählungen und wahre Geschichten.Zur Differenzierung fiktionalen und faktualen Erzählens im ausgehenden 18. Jahrhundert - auch ein Beitrag zu Schillers "Der Verbrecher aus verlorener Ehre" und Abels "Lebens-Geschichte Fridrich Schwans"Biografie und FiktionMarkus May"Die Heimat ist an einer Pißrinne geboren".Überlegungen zum autofiktionalen Zyklus "Ortsumgehung" von Andreas MaierCarmen UlrichAutofiktion als ironisch gebrochene Identifikation.Emine Sevgi Özdamars Roman "Ein von Schatten begrenzter Raum"Walter Hettche"ein feiner Nebel aus Geschichten".Rainer Malkowskis Erinnerungen "Frühe Landschaften"Yvonne Hütter-Almerigi"Fälscher und andere Vögel" - Wolfgang Hildesheimers fik tive Biografien Autobiografisches Schreiben?erife ?anliAnmerkungen zum Tagebuch von Anne Frank Sophia Wege"Allt fahr ich noch fort zu sinngen".Anna Louisa Karschs lyrischer LebenslaufLutz HagestedtDas Leben als Flusensieb.Zur Erfindung des Biografischen bei Walter KempowskiKünstler- und SchriftstellerbiografienGideon StieningDie relative Legitimität und Illegitimität der biografischen Methode.Vorläufige Anmerkungen zu Carl Dahlhaus' "Beethoven und seine Zeit"Julian PreeceZu Tendenzen in der Kafka-Biografik: Ein anglo-deutscher Vergleich Kristian WachingerSinnherstellende Fehler und andere Narrative.Begegnung mit Richard LeisingHans-Edwin FriedrichDieter Kühns reflexive BiografikLaura Schütz"Mein Computer wird immer noch laufen, wenn ich mir aus der Küche Tee geholt habe".Metalepsen im Werk von Sven HanuschekTobias HeylAlice Schmidts Spülmaschine.Miniaturen und Exkurse in Sven Hanuscheks großen BiografienRobin Hood kennt sich aus im Wald.Sven Hanuschek und Uwe Timm im Gespräch, mod eriert von Laura SchützBeiträgerinnen und Beiträger