Jean-Baptiste de Lamarck (1744-1829) und 150 Jahre 'Lamarckismus' - Zur Geschichte entwicklungsphysiologisch orientierten Evolutionsdenkens
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Auflage | 2023 |
Seiten | 1612 |
Format | 18,2 x 10,7 x 24,2 cm |
Gewicht | 3144 g |
Reihe | Contubernium 91 |
ISBN-10 | 3515131671 |
ISBN-13 | 9783515131674 |
Bestell-Nr | 51513167A |
Jean-Baptiste de Lamarck gilt als "fondateur de la doctrine de l'évolution" (1809). Sein Transformationskonzept war Basis eines vielgestaltigen Lamarckismus, der - als Gegenentwurf zum ultra-selektionistischen Neo-Darwinismus - v.a. im deutschen Sprachraum reüssierte. Das lamarckistische Prinzip lautet: Die Umwelt hat im Evolutionsgeschehen primär Instruktions-, nicht Selektionsfunktion. Stammesgeschichtlicher Formenwandel beginnt mit gerichteten Entwicklungsänderungen ("arrival of the fittest"), die milieuunabhängig transgenerational rekonstruierbar sind; eine derartige "Vererbung erworbener Eigenschaften" (VEE) verknüpft Onto- und Phylogenese. Als es bis Mitte der 1930er Jahre immer besser gelang, empirische Befunde angeblich umweltabhängiger erblicher Variabilität mendel- und populationsgenetisch zu deuten, erklärten Neo-Darwinisten jegliche VEE für inexistent - womöglich zu Unrecht: Besseres Verstehen schon längst bekannter und die Kenntnis neuer epigenetischer Entwicklung s- und Vererbungssysteme auf verschiedenen Ebenen biologischer Organisation lassen heute lamarckistisches, d.h. entwicklungsorientiertes Evolutionsdenken in neuem Licht erscheinen.