Bruder, hab Loch - im Auto - Kaputte Geschichten aus der Autowerkstatt

2. AuflageSein Auto ist des Mannes Liebstes und der Autor dieses Buches ein wahrer Meister, wenn es um die Wiederinstandsetzung des geheiligten fahrbaren Untersatzes geht. Es ist also wenig verwunderlich, dass Jack Nuris zweites Buch Anekdoten rund ums Automobil erzählt.Die Geschichten spielen in Nuris Werkstatt. Sie handeln von Autos, was man erleben kann, wenn man damit auf Reisen geht, sowie von allerlei Fahrzeugproblemen. Man stößt auf Lehrlinge, die im Pyjama zur Arbeit erscheinen, genauso wie auf Kunden, die um vier Uhr morgens via Telefon über Motorgeräusche berichten und eine Diagnose erhoffen, und erfährt von vielen anderen skurrilen und witzigen Begebenheiten.Mit vielen Fotos des bekannten Comedian Jack Nuri.

Leseprobe:

VORWORTDa mein erstes Buch Nicht ohne meine Vorhaut - Eine kaputte Autobiographie ein voller Erfolg wurde, war es nur eine Frage der Zeit, wann mein zweites Buch folgen würde. Was mein erstes Buch be-trifft, bekam ich sehr viele positive Rück-meldungen. Manche bedankten sich sogar, dass sie seit langem wieder einmal ein Buch gelesen hätten, das mit viel Charme, Witz und Offenheit geschrieben ist. Ein Leser hat mich während des Lesens angerufen und konnte vor Lachen kaum sprechen. Nun halten Sie mein neues Werk in Händen und ich hoffe, es wird Ihnen gefallen. Lassen Sie sich nicht vom Titel in die Irre führen. Es ist kein Porno- oder Schundbuch, es handelt sich ausschließlich um Geschichten, die ich selbst erlebt habe, genau wie im ersten Buch. Viele fragen mich, wie ich zu meinem Beruf gekommen bin. Ich will nicht zu weit ausholen, sondern versuchen, es kurz zu halten. Nachdem ich die Hauptschule mit einem sehr guten Notendurchschnitt beendet hatte, wollte ich weiter in die Schule gehen. Deshalb habe ich mich in einer HTL in Wien angemeldet. Ich musste aufgrund meiner guten Noten keinen Aufnahmetest machen. Ich freute mich schon sehr auf die neue Schule. Den Plan, eine weiterführende Schule zu besuchen, unterstützte nur mein Vater, meine Mutter dagegen war von dieser Idee nicht begeistert. Bei jedem Gespräch, das wir führten, wiederholte sie, wie eine kaputte Schallplatte, dieselben Sätze: "Mein Sohn, was willst du mit der Schule? Werde doch Autospengler. Als Spengler verdient man sehr viel, das weißt du doch, oder? Schau, du machst jetzt eine Schule. Bist du dir sicher, dass du dann eine für dich passende Arbeit findest? Wohl kaum. Aber als Spengler findest du immer eine Arbeit. Die Leute fahren mit Autos und machen Unfall. Sie werden auch in der Zukunft Auto fahren und Unfall machen. Wenn du Spengler bist und dich mit Autos gut auskennst, werden viele Menschen zu dir kommen, um ihre Autos von dir reparieren zu lassen. Schau, der Onkel Mustafa, mein Sohn, er ist Autospengler. Seit ein paar Jahren ist er selbstständig. Hat seine eigene Werkstatt. Er hat in der Türkei eine halbe Stadt gekauft, denn Onkel Mustafa geht es finanziell sehr gut. Ich sage dir, mein Sohn, hör auf mich, werde Auto-spengler. Mach dich dann selbstständig. Dann verdienst du sicher so viel wie Onkel Mustafa!" Irgendwann gab dann auch mein Vater nach und statt HTL-Maschinenbauschüler wurde ich Spengler-Lehrling. Einige Jahre nach der abgeschlossenen Lehre machte ich die Meisterprüfung, um es endlich möglich zu machen, selbstständig zu werden. Denn, den Druck von Mama hält ja niemand auf Dauer aus. Aber unter uns, reich bin ich bis heute nicht geworden, nicht einmal an-nähernd wie Onkel Mustafa. Im Gegenteil, ich habe sogar Schulden und nicht wenig. Wenn wirklich einmal etwas übrig bleibt, meldet sich Vater Staat in Form von Steuern. Spreche ich meine Mama darauf an, erklärt sie mir, dass ich etwas falsch mache. Mittlerweile nehme ich es, wie alles andere auch, m it Humor. Hauptsache, ich kann meinen Zahlungen nachkommen. Die Arbeit macht Spaß, ich verhungere nicht und ich bin gesund. Der Rest ist neben-sächlich.