ARCHIVMAGAZIN. Beiträge aus dem Rudolf Steiner Archiv - Nr. 9 / 2019, 100 Jahre Waldorfpädagogik, 100 Jahre soziale Dreigliederung
Verlag | Rudolf Steiner Verlag |
Auflage | 2019 |
Seiten | 192 |
Format | 13,2 x 1,3 x 20,6 cm |
Gewicht | 245 g |
Reihe | Archivmagazin 9 |
ISBN-10 | 3727482095 |
ISBN-13 | 9783727482090 |
Bestell-Nr | 72748209A |
- Eine Fülle an Informationen zur Dreigliederungsbewegung- Mit Forschungsmaterialien zurWaldorfbewegung- Aktuelles aus dem Archivleben
Klappentext:
Die neunte Ausgabe des Archivmagazins ist zwei bedeutenden Jubiläen gewidmet: 100 Jahre Waldorfschule und 100 Jahre soziale Dreigliederung. Einen originellen Zugang zum Thema eröffnet Johannes Kiersch mit seinem Beitrag «Meinungen über Waldorfpädagogik. Ein Überblick für die Gebildeten unter ihren Verächtern». Ergänzend zum kürzlich erschienenen Band 336 der Gesamtausgabe «Die großen Fragen der Zeit und die anthroposophische Geist-Erkenntnis» hat die Herausgeberin Andrea Leubin dutzende von Dokumenten zur Dreigliederungsbewegung zusammengestellt: Zeitungsartikel, Briefe und Anfragen. Sie zeigen die lebhafte und durchaus nicht immer von Zustimmung geprägte Auseinandersetzung mit dem Dreigliederungsimpuls. Erklärende Ausführungen, Fußnoten und Abbildungen ergänzen diesen aufschlussreichen Beitrag. Weitere Beiträge zur Tätigkeit des Archivs und dem Stand der Arbeiten zur Vollendung der Gesamtausgabe runden den hochinformativen Band ab.
Leseprobe:
«Es war in allen Zeiten so, dass das Neue, das aufgetreten ist, verurteilt wurde, ehe man sich klar darüber war, was eigentlich das Neue ist und will. Diese Tatsache kann beobachtet werden nicht nur auf politischem Gebiet, sondern auch bei der Religion, den Wissenschaften, im Wirtschaftsleben und nicht zuletzt bei der Kunst. Die Fähigkeit, etwas Neues objektiv zu studieren und erst dann ein Urteil darüber abzugeben, fehlt leider vielen Menschen. Den Gedanken von Dr. Rudolf Steiner über die Dreigliederung des sozialen Organismus werden Einwände entgegengestellt, die deutlich zeigen, dass die Kritiker sich mit diesem Gedanken überhaupt nicht oder nur ganz oberflächlich beschäftigt haben. Wer diese Gedanken abtut mit der Bemerkung, sie seien Bolschewismus oder Kommunismus, den möchte man ersuchen, er möchte die Dreigliederung erst einmal studieren, er würde dann bald merken, dass man sie nicht mit Bolschewismus und Kommunismus in einen Topf werfen kann. Es wäre vielleicht nützlich, v or dem Kritisieren der modernen Gedankenrichtungen eine Rückschau zu halten auf die Urteile, mit denen die Vergangenheit belastet war, man würde dann sehen, wie der Boden, auf dem die heutigen Kritiker so fest stehen, einstmals von den am Alten hängenden Persönlichkeiten ebenso sehr beschimpft wurde.»(Aus einem Leserbrief im Reutlinger General-Anzeiger, 14. Juni 1919)