Von Jerusalem zu Aelia Capitolina - Die römische Politik gegenüber den Juden von Vespasian bis Hadrian
Verlag | Vandenhoeck & Ruprecht |
Auflage | 2016 |
Seiten | 425 |
Format | 16,5 x 32,2 x 3,3 cm |
Gewicht | 825 g |
Reihe | Hypomnemata Band 200 |
ISBN-10 | 3525208693 |
ISBN-13 | 9783525208694 |
Bestell-Nr | 52520869A |
Die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n.Chr. und die Neugründung als Aelia Capitolina 130 n.Chr. führten zu blutigen Aufständen, derer Rom nur mühsam Herr werden konnte. Die Arbeit untersucht die römische Politik gegenüber den Juden in diesem Zeitraum anhand der disparaten Quellen, auf deren Grundlage bis heute divergierende Erklärungen für die krisenhafte Entwicklung gegeben werden. Das Buch zeigt, dass die römische Politik nicht von einem spezifischen Judenhass seit der flavischen Zeit getragen wurde, sondern machtorganisatorischen Notwendigkeiten folgte.
Die Studie untersucht die Politik Roms gegenüber den Juden nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n.Chr.
Im Jahr 70 n. Chr. wurde Jerusalem bei der Niederschlagung des Jüdischen Aufstands von den Römern zerstört. Die Gründung der römischen Kolonie Aelia Capitolina an ihrer Stelle löste den Bar Kochba-Aufstand (132-136) aus, dessen Rom nur mühsam Herr werden konnte. Neben diesen Ereignissen legt der blutige Aufstand der jüdischen Diaspora (116-117) nahe, dass das Verhältnis zwischen Römern und Juden in diesen Jahren außergewöhnlich schlecht war.Die vorliegende Studie untersucht die römische Politik gegenüber den Juden in diesem Zeitraum umfassend anhand der disparaten Quellen, aus denen bis heute sich widersprechende Hypothesen zur Erklärung der krisenhaften Entwicklung gebildet werden.Den Ausgangspunkt der Untersuchung stellt der römische Bürgerkrieg im sogenannten Vierkaiserjahr 69 n. Chr. dar, in dem Vespasian die Herrschaft erringen und eine neue - die flavische - Dynastie begründen konnte. Den Sieg über die Juden rückte er aus legitimatorischen Gründen in den Mittelpunkt seiner A ußendarstellung, um seinen gewaltsamen Griff nach der Macht in der öffentlichen Wahrnehmung zu überdecken. Judäa, das als Zentrum und Heimat der Juden bisher weitgehende religiöse Autonomie genossen hatte, wurde nun immer mehr wie die übrigen Provinzen des Römischen Reiches behandelt. Bei konservativen Juden stieß diese Entwicklung, die aus römischer Sicht in der Regel verwaltungspolitischen Notwendigkeiten folgte, ohne bewusst antijüdisch zu sein, zunehmend auf Widerstand.