Margaret Cohen's careful editorial revision modernizes and renews Flaubert's stylistic masterpiece. In addition, Cohen has added to the Second Edition a new introduction, substantially new annotations, and twenty-one striking images, including photographs and engravings, that inform students' understanding of middle-class life in nineteenth-century provincial France. In Madame Bovary, Flaubert created a cogent counter discourse that exposed and resisted the dominant intellectual and social ideologies of his age. The novel's subversion of conventional moral norms inevitably created controversy and eventually led to Flaubert's prosecution by the French government on charges of offending "public and religious morality." This Norton edition is the only one available that includes the complete manuscript from Flaubert's 1857 trial. "Criticism" includes sixteen studies regarding the novel's central themes, twelve of them new to the Second Edition, including essays by Charles Baudelaire, Henry James, Roland Barthes, Jonathan Culler, and Naomi Schor. A Chronology and Selected Bibliography are also included.
Paul de Man, geb. 1919, gest. 1983, war amerikanischer Literaturwissenschaftler belgischer Herkunft. In Anlehnung an den Poststrukturalismus entwickelte er eine eigenständige Literaturtheorie der Dekonstruktion, die ihm international zum Durchbruch verhalf. Gustave Flaubert, geb. 1821 in Rouen als Sohn eines Chirurgen, besuchte zuerst die Schulen in seiner (durch 'Madame Bovary' berühmt gewordenen) Vaterstadt, studierte eher lust- und erfolglos die Rechte in Paris und musste sich dann aufgrund eines rätselhaften Nervenleidens aus jeder Berufstätigkeit zurückziehen. Er lebte in strenger schriftstellerischer Askese in Rouen, unternahm immer wieder Reisen in Europa, nach Nordafrika und dem Nahen Osten und starb 1880 im Alter von 59 Jahren. Flaubert war unerbittliche Präzision in der Kunst wichtiger als überhitzte Inspiration und das Suchen nach bisher unbeschriebenen Aspekten der Wirklichkeit wesentlicher als romantische Gefühlsdarstellung. Diese strenge Forderung setzte er in 'Madame Bovary' in revolutionärer Weise um, doch vorher hatte es in seinem Leben eine Epoche gegeben, die in ihrer anarchischen Heftigkeit ihresgleichen sucht.
Flaubert verspottete seine Zeitgenossen und setzte ihnen mit unübertroffener sprachlicher Schärfe zu. Bereits sein erstes gedrucktes Werk, Madame Bovary, rief ebensoviel Hass wie Bewunderung hervor und sicherte ihm einen Ehrenplatz in der ewigen Bibliothek der Weltliteratur. Flaubert forderte zeitlebens die Lesegewohnheiten seines Publikums heraus und lehrte es, sich von der Vorliebe für das Gewöhnliche frei zu machen. Diese Art der literarischen Umerziehung begeistert auch heutige Leser durch ihre kompromisslose Originalität.
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