Naturkatastrophen und die Grenzen der Leistungspflicht des Versicherers - Dissertationsschrift
Verlag | VVW GmbH |
Auflage | 2025 |
Seiten | 496 |
Format | 21 x 14,8 x 3,1 cm |
Gewicht | 697 g |
Reihe | Frankfurter Reihe 45 |
ISBN-10 | 3963295384 |
ISBN-13 | 9783963295386 |
Bestell-Nr | 96329538A |
Welchen Schutz bieten verbreitete Versicherungsprodukte gegen Naturkatastrophen? Diese vertragsrechtliche Frage gewinnt in Zeiten des Klimawandels rasant an Relevanz. Ihre Antwort ist ein kleines Puzzlestück der interdisziplinären Katastrophenforschung. Nachdem verschiedene Instrumente des Versicherers zur Begrenzung seiner Leistungspflicht auf ihre Geeignetheit hin untersucht werden, beleuchtet dieses Werk die Reichweite des Schutzes verbreiteter Schadensversicherungen in verschiedenen Naturkatastrophenszenarien. Sie bietet Handreichungen für die Abgrenzung versicherter Kausalverläufe und künftige Bedingungsgenerationen.
Immense Schäden durch Naturkatastrophen bestimmen stetig die Schlagzeilen dieser Zeit. Die Veränderungen infolge des Klimawandels zwingen zu gesellschaftlicher Anpassung. Immer wieder wird dabei auch der Blick auf die Versicherungswirtschaft gerichtet. Bürger und Unternehmen sollen durch private Vorsorge zur gesellschaftlichen Katastrophenresilienz beitragen.
Doch wie weit reicht der gegenwärtige Schutz in Deutschland verbreiteter Schadensversicherungen - insbesondere der Wohngebäude-, Hausrat und Kfz-Versicherung - gegen Naturkatastrophen? Um dieser Frage nachzugehen, werden die Instrumente zur Begrenzung der Leistungspflicht des Versicherers wie die positive Risikoabgrenzung, Risikoausschlüsse und Regelungen zur Gefahrerhöhung grundlagenorientiert aber speziell mit Blick auf Katastrophen beleuchtet. Den Kern bildet sodann die eingehende Untersuchung der gegenwärtigen Reichweite des Versicherungsschutzes gegen Naturkatastrophen verursacht durch Erdbeben, Wind, Hagel, Sturm flut, Extremniederschlag sowie Hitze und Trockenheit. Dabei steht im Zentrum vieler vertragsrechtlicher Fragen die Auslegung aus Sicht der Rechtsfigur des durchschnittlichen Versicherungsnehmers. Als problematisch sticht immer wieder die Abgrenzung der von Risikobeschreibungen erfassten Kausalverläufe hervor. Für diese Abgrenzung wird in Anlehnung an die Sturmflutentscheidung des BGH aus dem Februar 2020 eine neue Methodik vorgeschlagen, die im Einklang mit den Grundsätzen zur Auslegung Allgemeiner Versicherungsbedingungen steht.
Ziel ist es, sowohl einen versicherungswissenschaftlichen Beitrag zur interdisziplinären Katastrophenforschung zu leisten als auch im Versicherungsvertragsrecht bestehende Annahmen im Bereich der Elementargefahren zu überprüfen und für die Zukunft gewappnete vertragsrechtliche Lösungen zu erforschen. Zielgruppe des Werkes sind Wissenschaftler und Praktiker des Versicherungsrechts sowie Forscher und Interessierte im Bereich der Katastrophenprävention un d Katastrophenabwehr.