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Moderne Märchen: Bedeutung und Funktion prototypischer Märchenfiguren und Schemata

Moderne Märchen: Bedeutung und Funktion prototypischer Märchenfiguren und Schemata

Taschenbuch
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Produktdetails  
Verlag Diplomica
Auflage 2015
Seiten 80
Format 15,5 x 22 x 0,5 cm
Gewicht 142 g
ISBN-10 3958508421
ISBN-13 9783958508422
Bestell-Nr 95850842A

Produktbeschreibung  

Obwohl die Märchen der Gebrüder Grimm bereits Anfang des 19. Jahrhunderts veröffentlicht wurden, ist die Faszination, die von ihnen ausgeht, scheinbar immer noch ungebrochen. Dieses Buch beschäftigt sich mit der Modernisierung von Märchen unter Betrachtung prototypischer Märchenfiguren und Schemata in der Serie Once Upon A Time . Auch wenn die Veränderungen der literarischen Vorlage teilweise gravierend sind, bleibt diese trotzdem immer erkennbar. Um die Rahmenhandlung herum wird mit Hilfe komplexer Narration eine ganz neue Märchenwelt aufgebaut, wodurch sich Once Upon A Time als moderne Quality-TV-Serie zeigt.

Leseprobe:

Textprobe:
Kapitel 2.1.1, Prototypische Märchenfiguren:
In den bisherigen Abhandlungen wurden bereits die ersten Prototypen, die in Märchen zur Anwendung kommen, zur Sprache gebracht. Viele Figuren können zu Leitbildern und Orientierungshilfen in den verschiedenen Situationen unseres Lebens werden (Bittlinger 1994, S.11), weil sie keine Einzelschicksale darstellen (Vgl. Lüthi 1983) und sich die Menschen einfacher mit ihnen identifizieren können. Meist zeichnen den Helden positive Eigenschaften aus, wie zum Beispiel Frömmigkeit oder Mut, wohingegen mit dessen Gegenspieler/n hauptsächlich negative verbunden sind. So steht fast immer der Kampf Gut gegen Böse im Mittelpunkt eines Märchens, wobei die Figuren so konzipiert sind, dass eine genaue Zuordnung in die Extreme leicht möglich ist: Gut und böse, gottgefällig und gottlos werden im Märchen säuberlich auf verschiedene Figuren verteilt (Lüthi 1983, S.63). Im Fokus steht immer das Bewältigen einer Krise (siehe hierzu das folgende Kapitel über Schemata), die die Existenz des Helden in gewissem Maße bedroht.
Das Ziel des Helden kann erreicht werden, indem die negativen Figuren [ ] in der Regel ausgeschaltet [werden], oder sie zerstören sich selbst. (Bittlinger 1994, S.318) So sieht Lüthi die vielen Aufgaben und Verbote als eine Möglichkeit für den Helden, sich zu beweisen. Dabei ist ihm selbst eine Übertretung der Grenzen möglich, die ihn letztlich, durch Not und Leid hindurch, zu höheren Zielen führen kann (Lüthi 1983, S.49), ohne, dass er sich auf seinem Weg charakterlich weiterentwickelt. Die Alten sind alt und die Jungen sind jung und bleiben es auch. Im Märchen gibt es keine Charakterveränderungen und kein Altern, sondern die Figuren sind eindeutig [ ]. Sie sind eindeutig im Gegensatz zur verwirrenden Alltagswirklichkeit. Im Märchen ist die Welt durchschaubar (Bittlinger 1994, S.12).
Zwar wird der Held dargestellt als einer, der über sich hinauszuwachsen vermag, der die Anlage zum Höchsten in sich trägt und dieses Höchste auch erreichen darf (Lüthi 1983, S.108), aber innerlich verändert er sich nicht. Auf dem Weg zum Ziel kann er lediglich eine äußerliche Veränderung erfahren, zum Beispiel durch die Weiterentwicklung vom Prinzen zum König (Vgl. Jacoby/Kast/Riedel 1994). Es ist nicht möglich, daß [sic!] der Prinz einfach eine neue Prinzessin holt und im übrigen [sic!] der Alte bliebe (Jacoby/Kast/Riedel 1994, S.27). Welche inneren Weiterentwicklungen er dabei erfährt, wird dem Leser nicht übermittelt, denn das Märchen schildert nicht Gefühle und Stimmungen, nicht innere Konflikte und Denkabläufe, sondern strebt danach, alles in Handlung zu übersetzen (Lüthi 1983, S.93). Nun, es gibt natürlich auch Ausnahmen ein Beispiel für eine mögliche charakterliche Änderung findet sich in Dornröschen: hier findet ein Wechsel der Rollen von Helfer zu Gegenspieler statt, als sich die dreizehnte Fee rächt, weil sie nicht zur Feier eingeladen wird.
Die angesprochenen Helfer, die dem Helden beim Lösen seiner Aufgaben zur Seite stehen, sind ein weiteres typisches Merkmal der Märchen. In vielen Fällen sind diese Figuren übernatürlich, neben Feen und Hexen treffen wir zugleich auf Zwerge, Riesen oder redende Tiere. Auffällig ist, dass diese Figuren keine tiefere eigene Persönlichkeit zugeschrieben bekommen, was sich darin äußert, dass sie namenlos bleiben die gute Fee heißt eben einfach die gute Fee. Die helfenden Tiere und andere Jenseitswesen des Märchens aber sind gewöhnlich genauso isoliert wie der Märchenheld selber; dieser nimmt ohne Erstaunen ihre Ratschläge und Zaubergaben in Empfang, verwendet sie im entscheidenden Augenblick und denkt nachher nicht mehr an sie (Lüthi 1983, S.109).
Nebencharaktere, wie der Vater Schneewittchens, der das Handeln seiner neuen Gattin nicht verhindert, bleiben im Märchen ebenfalls namenlos. Sie greifen nicht aktiv in das Geschehen ein und sind deshalb für den Verlauf der Handlung ni

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