Dieses Buch dreht sich zumeist um die Zeit des Kalten Krieges, etwas auch um die Zeit davor und etwas um sein Ende. Aber es ist keinesfalls eine Analyse jener Zeit und auch keine vollständige, weder objektive noch subjektive, Übersicht. Davon gibt es bereits eine Vielzahl. Es ist vielmehr der Bericht eines Jungen, der vor dem Hintergrund der Begebenheiten in West-Berlin aufgewachsen ist, was er gesehen und gehört hat und wie er es heute, ein halbes Jahrhundert danach, sieht, wenn er darauf zurückblickt. Dieser Junge war ich.Ich wurde 1956 geboren. Einer der ersten Momente, an die ich mich in meinem Leben lebhaft erinnere, ist, als meine Eltern vor 60 Jahren eines frühen Morgens plötzlich sagten, dass wir jetzt Oma und Opa nicht mehr besuchen könnten. Ich war erschrocken und glaubte es kaum. "Und was ist mit Omi und Opi?" fragte ich ungläubig. "Nein, die leider auch nicht mehr", sagte meine Mutter traurig. Es muss der 13. August 1961 gewesen sein.Sie lebten alle im Osten der Stadt. Wir wohnten im Westen. Dazwischen stand plötzlich die Mauer.Heute ist es ein seltsames Gefühl zu wissen, dass man dort war, wo Geschichte gemacht wurde. Man merkt es kaum, wenn es geschieht. Es schleicht sich im Nachhinein langsam ins Bewusstsein. Plötzlich überfällt es einen: "Mann! Da warst Du dabei?!"
Winfried K. Dallmann, geboren 1956 in Berlin, wuchs in West-Berlin auf, wo er auch an der Technischen Universität Geologie studierte. 1982 zog er nach Norwegen und promovierte dort 1987 an der Universität Oslo. Anschließend begann er seine Arbeit am Norwegischen Polarinstitut in Oslo. Er folgte diesem bei dessen Umzug 1999 nach Tromsø. Seine Arbeit betraf hauptsächlich die geologische Kartierung Svalbards (Spitzbergens). Nebenbei beschäftigte er sich seit seiner Jugend mit den Problemen ethnischer Minderheiten und indigener Völker, beginnend mit einer Reise in die östliche Türkei im Jahre 1976, wo er nach den Spuren des armenischen Völkermordes von 1915-1922 suchte und um sich ein Bild vom derzeitigen Schicksal der Armenier in der Türkei zu machen. Später verbrachte er viel Zeit mit Untersuchungen und Berichterstattungen über indigene Völker der Arktis, insbesondere, nach dem Zerfall der Sowjetunion, den in Russland ansässigen. Seine Veröffentlichungen sind zumeist in englischer S prache erschienen. Sein erstes deutschsprachiges Buch ist "Tränen am Ararat" (Books on Demand, 2018/19), welches sich mit seinen frühen Erkenntnissen anlässlich seiner Reise 1976 mit den in der Türkei lebenden Armeniern befasst. 2020 veröffentlichte er die norwegische Übersetzung im eigenen Verlag. Die nachfolgende Erzählung "Jenseits der Welten, nördlich der Nacht" (Books on Demand, 2021) baut auf seinen Erlebnissen und Begegnungen im hohen Norden Europas und Russlands auf. Das dritte Buch "Weiße Nächte" (Books on Demand, 2021) schildert Erlebnisse während seiner geologischen Geländearbeit auf Svalbard und umspannt die Zeit von 1987 bis 2015. Neben den Herausforderungen und der Faszination der Natur werden dem Leser Themen wie die Geschichte der Erforschung der Inselgruppe, die Norwegen-Russland-Problematik und die Veränderungen der Umwelt vermittelt.Das vorliegende Buch "Die Insel hinter dem Eisernen Vorhang" handelt von seiner Kindheit und Jugend im geteilten Berlin, mit Rückbl icken auf die Kriegszeit aus den Erzählungen seiner Eltern und Großeltern.
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