Der »Gnadenschuss«. - Über aktive Sterbehilfe in militärischen Extremsituationen.. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2021 |
Seiten | 377 |
Format | 16,6 x 2,5 x 36,0 cm |
Gewicht | 684 g |
Reihe | Schriften zum Strafrecht 377 |
ISBN-10 | 3428183843 |
ISBN-13 | 9783428183845 |
Bestell-Nr | 42818384A |
Mit dem »Gnadenschuss« an Schwerstverwundeten in bewaffneten Konflikten behandelt diese Arbeit einen Bereich der aktiven Sterbehilfe, der bisher kaum Beachtung gefunden hat. Ausgehend von einer umfassenden Darstellung historischer Fälle und unter Berücksichtigung der maßgeblichen Regeln des humanitären Völkerrechts erfolgt eine Prüfung solcher »Gnadenschuss-Fälle« nach den einschlägigen Tatbeständen des StGB und VStGB sowie die Erarbeitung einer eigenen Lösung über den rechtfertigenden Notstand.
Mit dem »Gnadenschuss« an Schwerstverwundeten in bewaffneten Konflikten behandelt diese Arbeit einen Bereich der aktiven Sterbehilfe, der bisher kaum Beachtung gefunden hat. Nach einer umfassenden Darstellung praktischer Fälle aus Geschichte und Gegenwart und einer Erläuterung der maßgeblichen Regeln des humanitären Völkerrechts erfolgt eine Prüfung hypothetischer »Gnadenschuss-Fälle« mit Beteiligung deutscher Soldaten nach den jeweils einschlägigen Tatbeständen (§ 216 Abs. 1 StGB; § 8 Abs. 1 Nr. 1 VStGB). Untersucht werden verschiedene denkbare Lösungsansätze für solche Fälle, bevor ein eigener Vorschlag unter Heranziehung des rechtfertigenden Notstands erarbeitet wird. Anschließend werden die Folgefragen, die sich aus der vorgeschlagenen Notstandslösung ergeben, erläutert. Die Arbeit schließt mit einem Überblick über weitere denkbare Fallkonstellationen im Kontext militärischer Extremsituationen und einer tabellarischen Zusammenstellung der bekanntgewordenen »Gnadenschuss-Fälle« .
Ausgezeichnet mit dem Eimer Heuschmid Mehle-Preis für herausragende strafrechtliche Dissertationen 2021 durch den Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Bonn.
Inhaltsverzeichnis:
A. Einleitung und Problemdarstellung: Einleitung - Sterbehilfe als rechtliches Problem - Sterbehilfe im militärischen Kontext - Zu untersuchende Fallkonstellationen
B. Vorfragen und strafrechtliche Besonderheiten im Kontext militärischer Operationen:Anwendbarkeit des deutschen Strafrechts auf »Gnadenschuss«-Fälle - Der Schutz Verwundeter durch das humanitäre Völkerrecht - Strafbarkeit nach StGB oder VStGB - Zuständigkeit des IStGH
C. Fall 1: Tötung auf Verlangen: Denkbare Lösungsansätze - Eigene Lösung: § 34 StGB beim verlangten »Gnadenschuss« -
Ergebnis zu Fall 1
D. Fall 2: Tötung ohne ausdrückliches Verlangen: Überprüfung denkbarer Lösungsansätze - Eigene Lösung: § 34 StGB - Ergebnis zu Fall 2
E. Einzelprobleme und Sonderkonstellationen: Unterlassungsstrafbarkeit - Pflicht zum »Gnadenschuss«? - Fehlende Rechtfertigungselemente und Irrtümer - Der »Gnadenschuss« im Zusammenhang mit der militärischen Befehlskette
F. Exkurs: Triage: Begriff und Verfahren im Überb lick - Strafrechtliche Probleme der militärischen Triage - Sonderfälle
G. Ergebnisse: Zusammenfassung - Fazit
Anhang: Erläuterung - Tabellarische Aufstellung bekannter »Gnadenschuss«-Fälle
Literatur- und Sachwortverzeichnis