1000 Jahre Kaiserdom Merseburg - Katalog zur Ausstellung im Merseburger Dom vom 10. August bis zum 9. November 2015. Im Auftrag der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz
Verlag | Imhof, Petersberg |
Auflage | 2015 |
Seiten | 400 |
Format | 22 x 28,7 x 3,1 cm |
Gewicht | 2000 g |
Reihe | Schriftenreihe der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz Bd.9 |
ISBN-10 | 3731902281 |
ISBN-13 | 9783731902287 |
Bestell-Nr | 73190228A |
Nach den Worten Bischof Thietmars von Merseburg reicht die kaiserliche Tradition Merseburgs in die Zeit der Antike zurück: Julius Caesar selbst soll hier eine Stadt zu Ehren des römischen Gottes Mars errichtet haben. Tatsächlich war Merseburg seit ottonischer Zeit bis in das beginnende 14. Jahrhundert eine der bedeutendsten Königspfalzen im Reich. Hier fanden wichtige Hoftage statt, auf denen europäische Politik verhandelt und gestaltet wurde. Besonders für Polen, Böhmen und Skandinavien sind auf Merseburger Hoftagen entscheidende Weichenstellungen erfolgt. Im Rahmen dieses weitgespannten Hintergrundes ist auch die Geschichte des Merseburger Domes zu sehen.
Eigenhändig legte Thietmar am 18. Mai 1015 die Grundsteine zum heutigen Dom. Kaiser Heinrich II. hatte kurz nach seiner Kaiserkrönung 1014 den Auftrag zum Neubau der Kathedrale in seiner Lieblingspfalz Merseburg gegeben. Die Baugestalt und Ausstattung des Domes wurde besonders durch die Ereignisse des Investiturstreits im ausgehenden 11. Jahrhundert geprägt, als der Gegenkönig Heinrichs IV., Rudolf von Rheinfelden, im Dom prachtvoll bestattet wurde.
Erlesene Kunstschätze aus europäischen Sammlungen beleuchten in Ausstellung und Katalog die große Kaisertradition Merseburgs und seiner Kathedrale, vor allem die Verehrung des heiligen Kaiserpaares Heinrich II. und Kunigunde. Zum Jubiläum wird die Grabkapelle Bischof Sigismunds von Lindenau mit ihrem bedeutenden Cranachaltar wiedererstehen. Sie belegt in ihrer Heinrichsverehrung die Erinnerung an die königlichen Zeiten Merseburgs und ist in ihrer Ikonographie ein Monument des reichsunmittelbaren Bistums Merseburg.
Der Merseburger Dom spiegelt in dieser Ausstellung in faszinierender Weise entscheidende Facetten deutscher und europäischer Geschichte wider.