Katz-Rosenthal, Ehrenstraße 86, Köln - "Ich halte Euch fest und Ihr lasst mich nicht los!"
Verlag | Hentrich & Hentrich |
Auflage | 2020 |
Seiten | 280 |
Format | 22,1 x 22,8 x 1,6 cm |
Gewicht | 833 g |
ISBN-10 | 3955653641 |
ISBN-13 | 9783955653644 |
Bestell-Nr | 95565364A |
"Katz-Rosenthal? Ja sicher, kenne ich die. Die waren Metzger und früher sehr bekannt hier in Köln mit mehreren Geschäften. Soweit ich weiß, waren sie Juden!" Darauf folgt in der Regel eine betretene Stille. Eine häufige Antwort, die man heute von den wenigen hochbetagten Einwohnern erhält, die ihre Stadt noch vor dem Zweiten Weltkrieg erlebt haben und sie liebevoll das "Alte Köln" nennen. Auf die Frage, was mit den jüdischen Firmeninhabern in der Nazizeit passiert ist, haben sie in der Regel keine Antwort.Als der Autor vor einigen Jahren in die Ehrenstraße 86 zog, hatte er selbst noch nie von "Katz-Rosenthal" gehört. Nachdem er eines Tages erfuhr, dass ein Mann in seinem Haus Selbstmord begangen hätte, der einer der Inhaber des Unternehmens gewesen sei, begann er, sich damit zu beschäftigen, welche Menschen 80 Jahre zuvor im gleichen Haus gelebt und welche Schicksale sich in den Räumen abgespielt haben mögen. Dies war der Anfang einer aufwändigen Spurensuche nach der Kölner Untern ehmerfamilie Katz-Rosenthal, die bereits 1928 durch die "Mäuseaffäre" im "Westdeutschen Beobachter" unter der Leitung von Robert Ley, dem späteren Reichsleiter der NSDAP und des Einheitsverbands Deutsche Arbeitsfront, fast um ihre Existenz gebracht worden wäre.Dieses Buch ist kein Roman, obwohl es den Stoff dazu sicherlich liefern könnte, sondern eine Sortierung, Zusammenstellung und Interpretation von familiengeschichtlichen Quellen, deren Authentizität es so weit wie möglich zu bewahren gilt.
Rezension:
"Erst eine Nachbarin erzählte [Vieten] von der historischen und kulturellen Bedeutung des Ortes, an dem sich Abraham Katz 1933 das Leben nahm. Vieten begann mit der Suche nach Überlebenden der Kölner Metzger-Dynastie und hielt die spannende Geschichte der Familie in seinem Buch fest." Kölner Stadt-Anzeiger, 2. April 2018 "[Vieten] beschreibt - nüchtern, aber fesselnd - alle seine Schritte, weckt so Neugier und erzeugt Spannung. Akribisch, detailreich, aber nie langweilig erzählt er die Geschichte einer fest in der Kölner Gesellschaft integrierten, überaus erfolgreichen Familie" Report-K, 5. April 2018
Klappentext:
"Katz-Rosenthal? Of course I know them. They were butchers with several shops, and quite well-known around Cologne. As far as I know they were Jews." This is usually followed by an awkward silence. A common response among the few elderly inhabitants who experienced their city before the Second World War, and affectionately call it "Old Cologne". They rarely have an answer when asked what happened to the Jewish business owners during the Nazi era. When the author moved to Ehrenstraße 86 a few years ago, he had never heard of Katz-Rosenthal. When he heard of a former tenant in his house who had committed suicide and had been one of the business' owners, he began investigating what people had lived in the house that was his new home 80 years ago, and what fates had played out in these rooms. It marked the beginning of an elaborate search for traces of the Katz-Rosenthal business and family, whose existence was under siege by the "mouse incident" in the "Westdeutscher Beobachter" as e arly as 1928, instigated by Robert Ley who would go on to become Reichsleiter of the NSDAP as well as the united federation Deutsche Arbeitsfront.This book is not a novel, though it could undoubtedly deliver the necessary material. Rather it is a sorting, compilation and interpretation of family-historical sources whose authenticity must be preserved as much as possible.