Majestäten, Feldherren und Herzensbrecher - Gäste am Mecklenburg-Strelitzer Hof
Verlag | Steffen Verlag |
Auflage | 2014 |
Seiten | 240 |
Format | 14,1 x 20,7 x 1,8 cm |
Gewicht | 376 g |
ISBN-10 | 3942477971 |
ISBN-13 | 9783942477970 |
Bestell-Nr | 94247797A |
Audienzen und Tête-à-Têtes im Neustrelitzer Schloss: Wer hätte das gedacht - auch König Edward VIII., der die britische Krone für die Liebe zur US-amerikanischen Wallis Simpson ablegte, war in seiner Jugend zu Gast in der Residenzstadt Neustrelitz. Das Herzogtum Mecklenburg-Strelitz, das Königinnen wie Luise, Friederike oder Sophie Charlotte hervorbrachte, zählte häufig gekrönte Häupter zu seinen Besuchern. Gründe gab es viele - Familienbande, royale Brautschauen wie um Alexandra von Dänemark oder die Erholung an frischer Landluft. Autorin Sandra Lembke ist erneut in die Tiefen nationaler wie internationaler Archive, Bibliotheken und Privatsammlungen vorgedrungen und hat kleine und größere Schätze geborgen.
Leseprobe:
Edward VIII. war nach Edward V. der einzige englische König seit 1066, der nicht gekrönt wurde, und ein Monarch, der aus Liebe zu einer zweifach geschiedenen Frau sowie auf Druck der Regierung abdankte. Als Prince of Wales verbrachte der Onkel der heutigen Queen Elizabeth II. im Jahr 1913 gut sechs Wochen in Neustrelitz.
Von München aus startet er zu einer Besichtigungsreise, die ihn dann schließlich in das nach seinen Worten "verschlafene Städtchen Neustrelitz" führt. Hier ist der Prince of Wales ab dem 18. Juli 1913 Gast von Großherzog Adolf Friedrich V. von Mecklenburg-Strelitz. Als beherrschende Persönlichkeit im Schloss empfindet der junge Prinz jedoch seine Großtante, die verwitwete Großherzogin Augusta Caroline. Diese kennt er von Kind auf. Augusta Caroline von Cambridge, eine geborene Prinzessin von Großbritannien, Irland und Hannover, war Enkelin von König Georg III. und Königin Sophie Charlotte aus dem Hause Mecklenburg-Strelitz. "Täglich verbrachte ich wenigstens eineStunde bei ihr in ihrem eigenen Flügel des Schlosses und hörte die Anekdoten aus ihrem langen Leben, die sie mir, zum Vorteil meiner Bildung, in Deutsch erzählte. Mit ihren 91 Jahren konnte sie bis in die 1820er Jahre zurückdenken, als ihr Onkel Georg IV. ihr die Hand aufs Haupt gelegt hatte", berichtet Edward. Doch so interessant die Geschichten der resoluten alten Dame auch sind, der 18-jährige Prinz empfindet die Atmosphäre am Hof von Neustrelitz als "entschieden altmodisch ". Zwar lernt er eifrig Deutsch mit seinem Tutor Dr. Fiedler, geht zur Jagd und unternimmt Ausflüge in die Umgebung. Jedoch scheint Edward auch froh zu sein, wenn er Einladungen anderer Verwandter erhält und in "deutlich anregendere Gesellschaft" kommt "Nach diesen Ausflügen erschien mir Neustrelitz noch enger. Und als keine weiteren Einladungen mehr kamen, erfand ich triftige Gründe, nach Berlin zu fahren "