Baron Santafusca und der Priester aus Neapel - Ein Kriminalroman
Verlag | AB - Die Andere Bibliothek |
Auflage | 2022 |
Seiten | 376 |
Format | 12,1 x 2,8 x 3,0 cm |
Gewicht | 605 g |
Reihe | Die Andere Bibliothek 449 |
ISBN-10 | 3847704494 |
ISBN-13 | 9783847704492 |
Bestell-Nr | 84770449A |
»Die Kunst ist eine göttliche Angelegenheit, aber hin und wieder empfiehlt es sich, auch für die Leser zu schreiben.« - Emilio De Marchi (1851-1901)
Der eine ist ein Lebemann, ein großer Spieler: Baron Carlo Coriolano, letzter Nachfahre aus dem neapolitanischen Geschlecht Di Santafusca. Im Taumel der italienischen Einigungskriege spielte er noch eine glänzende Rolle, jetzt, in den 1880er-Jahren des neuen Italien, ist der 45-Jährige vor den Augen aller ruiniert. Der andere ist ein Priester, zerfressen von Habgier und Geiz: Don Cirillo, der den Armen die Gewinn-Nummern der Lotterie weissagt.
Beide treffen beim Verkauf des verfallenden Landguts der Santafuscas aufeinander. Der eine will dadurch dem Gefängnis entgehen, der andere wittert das Geschäft seines Lebens. Doch im Baron Santafusca steckt ein Raskolnikow - er will den Priester in eine Falle locken.
Noch am letzten Tag vor seinem plötzlichen Verschwinden aus Neapel hat Don Cirillo einem Hutmacher zu ein em fulminanten Lotteriegewinn verholfen - danach ward er nie mehr gesehen. Doch wie ein quälender Dämon taucht sein Hut mit dem leuchtenden Seidenband immer wieder auf und treibt den vermeintlichen Übermenschen Di Santafusca in den Abgrund des Wahnsinns: »Der Priester war stärker als er.«
Emilio De Marchi gelang mit seinem 1887 veröffentlichten Experiment eines realistisch abgründigen Feuilletonromans voller literarischer Anspielungen ein enormer Erfolg mit vielen Übersetzungen in Europa. Tomasi di Lampedusa mit seinem Der Leopard und Alessandro Manzoni mit seinen Die Verlobten kommen dem zeitgenössischen Leser gleich in den Sinn. Und Neapel war schon damals en vogue. In Italien gilt Baron Santafusca und der Priester aus Neapel heute als einer der ersten Kriminalromane.
Gleichzeitig zeichnet Emilio De Marchi ein atmosphärisches Bild der damaligen neapolitanischen Gesellschaft voller genrehafter Szenen.
Rezension:
»Eine Mischung aus spätromantischer Gefühlsoper und präzis-realistischer Schilderung der neapolitanischen Gesellschaft, die auch heute noch Vergnügen bereitet.« Gunter Blank Rolling Stone 20221222