Eine Instrumentaldidaktik, die künstlerisch gedacht wird, öffnet sich in ihren unterrichtlichen Verläufen für Zonen und Räume, in denen das Künstlerische der Musik erscheinen kann und zu fortgesetztem Üben und Musizieren motiviert.
Phänomenologische Betrachtungen zur Musik, die prinzipiell gestischen Wesens ist, improvisatorischem Handeln entspringt oder in ihrer spezifischen Klanglichkeit die Aufmerksamkeit auf besondere Weise fordert, können eine auf das Künstlerische angelegte Didaktik grundieren und begleiten.
In weiterer Perspektive ist eine solche Didaktik nicht nur fachlich bzw. disziplinär zu verorten, sondern auch auf ihren Weltbezug und ihre gesellschaftliche Relevanz hin ebenso zu befragen wie hinsichtlich ihrer Bedeutung für individuelle Lernbiografien.
Überlegungen zu entsprechenden Haltungen und Einstellungen von Lehrenden und dazu, wie diese entstehen und sich entwickeln können, beschließen die Publikation.
Rezension:
Der Sammelband [...] bietet eine fundierte und vielfältige Sammlung von Perspektiven auf das besondere Momentum des Instrumental- und Gesangsunterrichts. Die Autor:innen leisten damit einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Fundierung des Begriffs des Künstlerischen in der Musikpädagogik - insbesondere in der IGP. Besonders bedeutsam erscheint die Frage, wie sich theoretische Ansätze in die instrumentale und vokale Praxis (re)integrieren lassen. Jonas Brinckmann, in: üben&musizieren.research, Jahrgang 2025.
Peter Röbke war Musikschullehrer und -leiter in Berlin und ist seit 1994 Professor für Instrumental- und Gesangspädagogik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie seit Oktober 2010 Vorstand des dortigen Instituts für musikpädagogische Forschung, Musikdidaktik und Elementares Musizieren. Wichtigste Veröffentlichungen: Vom Handwerk zur Kunst. Didaktische Grundlagen des Instrumentalunterrichts, Das Musizieren und die Gefühle. Instrumentalpädagogik und Psychoanalyse im Dialog (gemeinsam mit Helmuth Figdor) sowie Musikschule gibt es nur im Plural (gemeinsam mit Natalia Ardila-Mantilla und Hanns Stekel). Barbara Busch wirkt seit März 2018 als Professorin für Musikpädagogik an der Musikhochschule Mannheim. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift üben & musizieren. In Forschung und Lehre verbindet sie künstlerische und musikpädagogische Erfahrungen mit wissenschaftlicher Reflexion. Ihr besonderes Interesse für Fragestellungen der Musizierpädagogik spiegelt sich in zahlreichen Publikationen wider (z. B. Grundwissen Instrumentalpädagogik. Ein Wegweiser für Studium und Beruf, 2. überarbeitete Auflage 2021, Wiesbaden). Regelmäßige Einladungen zu Workshops, Vorträgen und Gutachtertätigkeiten stehen neben der praxisbezogenen wissenschaftlichen Begleitung musizierpädagogischer Projekte wie beispielsweise Die Carusos, eine Initiative des Deutschen Chorverbandes. Michael Dartsch arbeitete zunächst an Musikschulen sowie u. a. als Violindozent an der Universität zu Köln. Er promovierte in Pädagogik und hat seit 1996 eine Professur für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik Saar inne. Dort unterrichtet er auch Violindidaktik, Elementare Musikpädagogik und Erziehungswissenschaft. Er erhielt den Landespreis Hochschullehre und nahm u. a. eine CD mit Haydns Violinsonaten auf. Zu seinen Publikationen zählen Der Geigenkasten (3 Bände) sowie Mensch, Musik und Bildung, eine Einführung in die Musikpädagogik, das Handbuch Musikpädagogik (Mitherausgeber) und Didaktik künstlerischen Musizierens. Er ist Sprecher des Arbeitskreises EMP Deutschland und Chair der Arbeitsgruppe Early Childhood Music Education der Association Européenne des Conservatoires, Académies de Musique et Musikhochschulen (AEC).
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