4. Jahrbuch des Pflegekinderwesens - Verbleib oder Rückkehr?! Perspektiven für Pflegekinder aus psychologischer und rechtlicher Sicht
Verlag | Schulz-Kirchner |
Auflage | 2007 |
Seiten | 186 |
Format | 21 cm |
Gewicht | 250 g |
ISBN-10 | 3824805251 |
ISBN-13 | 9783824805259 |
Bestell-Nr | 82480525A |
Rückkehr oder Verbleib eines Pflegekindes wurden 1991 nach langer Diskussion unter breiter Beteiligung der Fachöffentlichkeit im Sozialgesetzbuch VIII (KJHG) neu geregelt.
37 Abs. 1 Satz 2 sieht die Rückkehr eines Pflegekindes in seine leibliche Familie immer dann und nur dann vor, wenn durch Beratung und Unterstützung (...) die Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie innerhalb eines im Hinblick auf die Entwicklung des Kindes oder Jugendlichen vertretbaren Zeitraumes so weit verbessert werden (können), dass sie das Kind oder den Jugendlichen wieder selbst erziehen kann .Die hier vorgesehene, gut ausbalancierte Abwägung mit vorrangiger Beachtung der Perspektive des Kindes, stößt in der Praxis auf Schwierigkeiten. Insbesondere unzureichende Aus- und Fortbildung in Bezug auf elementare kindliche Entwicklungsbedingungen, lassen vielfach das Kindeswohl hinter ideologischen Tendenzen und politischen Rücksichten verschwinden mit dramatischen Folgen für jedes einzelne betroffene Kind, aber auch für die beteiligten Familien.In der jüngsten Zeit haben Einzelfälle Behörden und Gerichte bis hin zum Bundesverfassungsgericht und zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte über Jahre beschäftigt und große Medienaufmerksamkeit gefunden. Von anderen, durchaus vergleichbaren Fällen, erfährt die Öffentlichkeit dagegen nichts. Familiengerichte und Jugendämter treffen sehr unterschiedliche Entscheidungen.Verlässliche Daten über geglückte oder misslungene Rückführungen und ihre Rahmenbedingungen sind nicht verfügbar. Fallzahlen, Umstände, Motive und Folgen bleiben weitgehend im Dunkeln. Es fehlt an fachöffentlicher Information und Diskussion, die zu einer verlässlichen, erfahrungsgestützten Orientierung führen könnten.Wie notwendig Erfahrungsaustausch und wissenschaftlich fundierte Diskussionen sind, ist nicht nur bei genauer Betrachtung der bekannt gewordenen höchstrichterlich entschiedenen Fälle schnell erkennbar, sondern wird auch vonseiten gut informierter Behörden und Verbände mit wachsendem Nachdruck gefordert.Die Stiftung zum Wohl des Pflegekindes möchte Impulse setzen, dass diese Diskussion in Gang kommt