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Die Schule an der Grenze

Die Schule an der Grenze - Roman

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Produktdetails  
Verlag AB - Die Andere Bibliothek
Auflage 2009
Seiten 525
Format 13 x 22 x 3,6 cm
Gewicht 784 g
Reihe Die Andere Bibliothek Bd.293
ISBN-10 3821862211
ISBN-13 9783821862217
Bestell-Nr 82186221A

Produktbeschreibung  

Die nachtschwarze Seite der erzieherischen Disziplin Die Schule an der Grenze erschien erstmals drei Jahre nach dem ungarischen Aufstand von 1956 und galt als literarische Sensation: Der wegweisende Roman für die nachwachsende Generation der jungen ungarischen Autoren wie Péter Esterházy oder Peter Nádas. Die Jungs heißen Gabor, Attila, Medve, Benedek, Orban oder Pal, sind zehn Jahre alt, kommen meist aus wohlhabenden ungarischen Familien und erleben die ersten Wochen in der Kadettenschule in Köszeg. Von einem Augenblick auf dem den anderen müssen sie erfahren, dass alles, was sie zu Individuen macht, was sie im Schoß ihrer Familien geprägt hat, an diesem Ort keine Gültigkeit mehr hat: Anstand, Güte, Demut und Rücksicht, Freundschaften und Beziehungen, ja sogar Sprache und Gestus. Aus kindlicher Perspektive schildert der Ich-Erzähler die machtversessenen Cliquenbildungen, deren Katalysator die Terrorisierung von Außenseitern ist. Wer dicker oder kurzsichtig ist, wer stottert odervor Heimweh weint, hat schon verloren. Der kühle Tonfall des Erzählers, der eine Quälerei nach der anderen schildert, als handele es sich um unvermeidliche Naturereignisse, erzeugt einen trügerischen Schein von wissenschaftlicher Objektivität; doch genau darin liegt die literarische Kunstfertigkeit des Autors - das Normale, das er schildert, ist das Entsetzliche, und vice versa. Der Leser ist gebannt, zwischen Mitleid und böser Neugier schwankend: Wann nur hört die alltägliche Gemeinheit auf? Géza Ottliks These scheint klar: Sie hört niemals auf.

Leseprobe:

Mit Szeredy im Schwimmbad, 1957 Wie wir so auf der Sonnenterrasse des Lukács-Bades, an das Steingeländer gelehnt, dastanden und die vielen, sich in der Sonne aalenden Zivilisten betrachteten, murmelte Dani Szeredy irgend etwas vor sich hin. Es war schon immer seine Gewohnheit gewesen, so leise zu sprechen, aber ich habe ihn trotzdem stets verstanden. Im übrigen hatte er dasselbe schon mal gesagt, während wir die ausgetretenen kleinen Stufen emporgestiegen waren. Und ich hatte ihm, zwischen zwei Schnaufern, auch geantwortet. "Hm' Hm ...", oder so was Ähnliches. Eine halbe Stunde zuvor, am Rande des Bassins, hatte er schon irgendwie geäußert, daß dies richtige Hundstage seien. "Eine Affenhitze", hab ich darauf erwidert. Oder: "Ein Pfundswetter, mein Lieber" - genau weiß ich es nicht mehr. Da habe ich noch nicht ahnen können, daß er so viel zum Auspacken haben würde, obwohl wir uns wirklich schon lange nicht mehr gesehen hatten. Genauer gesagt: Geahnt hab ich es schon. Aber das gehört nicht zur Sache. Seine Fragen habe ich jedenfalls anständig beantwortet. An diesem Julitag 1957 brütete tatsächlich eine regelrechte Sommerhitze über Budapest. Wir weideten die Augen an den schmucken nackten Bäuchen der Leute, vor allem an denen der Mädchen. Ungezählte Mitbürger sonnten sich auf den drei großen Sonnenterrassen des Schwimmbades; die Bänke und die Liegen waren selbstverständlich alle besetzt. Diesmal widerte mich diese Menschenansammlung nicht im geringsten an. Vor den Duschen wartete doch alt und jung so geduldig und ergeben, fast übertrieben höflich, daß die Reihe an sie käme; wir alle waren bis über den Rand voll Wohlwollen für unsere Mitmenschen. Es hatte fast schon den Anschein, als sei diese viel zu große, weltmännische Höflichkeit nur die Maske, hinter der wir unsere ve rschämte Liebe zu verbergen suchten. Deshalb wunderte es mich, als Szeredy plötzlich grob wurde.

Autorenporträt  
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