Die Kinder- und Jugendpornografiedelikte im Zeitalter der Neuen Medien. - Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2024 |
Seiten | 453 |
Format | 15,8 x 2,8 x 24,2 cm |
Gewicht | 675 g |
Reihe | Schriften zum Strafrecht 420 |
ISBN-10 | 3428189949 |
ISBN-13 | 9783428189946 |
Bestell-Nr | 42818994A |
Diese Arbeit untersucht die Strafgründe, mit denen die Strafbarkeit der Kinder- und Jugendpornografiedelikte im Zeitalter der Neuen Medien begründet wird. Dazu werden Täter, Opfer und Motivation beleuchtet und die strafbewährten Begehungsmodalitäten dahingehend untersucht, ob diese - unabhängig des Übertragungswegs der Inhalte - Strafbarkeitslücken vermeiden und zukunftsfest sind. In Zuge dessen werden Vorsatz- und Irrtumskonstellationen durch die Aufteilung in zwei Paragrafen dargestellt.
Im Zeitalter der Neuen Medien und einer digitalisierten Welt entstehen vielfältige Fallkonstruktionen, denen mit Strafnormen begegnet werden soll, die ursprünglich vor dem Zeitalter der Neuen Medien entstanden sind. Die Abhandlung unternimmt eine strafrechtsdogmatische Betrachtung der Strafgründe und zeigt anhand einer Untersuchung der Täter, Opfer und des existenten Materials etwaige Unzulänglichkeiten sowie Überregulierungen bei der gegenwärtigen Strafbarkeit der Kinder- und Jugendpornografiedelikte. Der Autor macht deutlich, dass die Aufteilung in § 184b und § 184c StGB mit Blick auf Vorsatzfragen fehleranfällig ist, und problematisiert die Frage, ob die weit vor den Neuen Medien entstandenen Normen aufgrund der Novellierung im Rahmen des 60. StGBÄndG in der Anwendung - unabhängig von dem gewählten technischen Übertragungsweg etwaiger Inhalte - zukunftsfest sind.
Inhaltsverzeichnis:
A. Der Pornografiebegriff des StrafgesetzbuchsDer Pornografiebegriff des § 184 StGB - Der Kinderpornografiebegriff des § 184b StGB - Der Jugendpornografiebegriff des § 184c StGB - Abgrenzung von Pornografie zu Bildaufnahmen des § 201a StGB - Pornografische Bildaufnahmen im JMStV und JuSchG - Abschließende Bewertung des PornografiebegriffsB. Empirische Grundlagen der Täter- und Opferprofile und der PornografieDie Täter der Kinderpornografiedelikte - Abgebildetes Opferstereotyp der Kinderpornografiedelikte - Reales kinderpornografisches Material - Die Verbreitung der kinderpornografischen InhalteC. Tatbestandsanalyse im Zeitalter der Neuen Medien nach dem 60. StGBÄndGHistorie der Pornografiedelikte in technischer Hinsicht - Anwendungsschwierigkeiten aufgrund des technischen Fortschritts - Die Tatbestandsmerkmale des § 184b StGB - Der Tatbestand des § 184c StGB nach dem 60. StGBÄndG - Der Tatbestand des § 184 StGB nach dem 60. StGBÄndGD. Begründbarkeit der Kriminalisierung der Kinder und JugendpornografiedelikteAnforderungen an Strafbarkeitsgründe - Begründbarkeit der Strafnorm in § 184b StGB - Begründbarkeit der Strafnorm in § 184c StGB - Gründe gegen eine strafrechtliche Sanktion der Kinder- und Jugendpornografiedelikte - Zwingende Gründe für eine Strafbarkeit der KinderundJugendpornografiedelikte aufgrund internationaler VerpflichtungenE. Anwendungsschwierigkeiten des § 184b und § 184c StGBDie Scheinminderjährigkeit - Feststellung des Alters - Irrtumskonstellationen aufgrund der unterschiedlichen Tatbestände - Die Begründung des § 184b Abs. 5 StGB (Tatbestandsausschluss) - Der Variantenirrtum bei Anwendung des § 184b Abs. 3 StGBF. SchlussbewertungWas ist nach juristischer Auffassung Kinderpornografie? - Wer sind die Täter und Opfer der Kinder- und Jugendpornografiedelikte und wie sieht Kinderpornografie in der Realität aus? - Warum bestrafen wir die Tatbegehungsmodalitäten der Kinder und Jugendpornografiedelikte? - Ist die Ausgestaltung des § 184b und § 184 c StGB mit Blick auf die die Strafbarkeit tragenden Strafgründe gelungen? - Ist die Ausgestaltung des § 184b und § 184c StGB mit Blick auf die Fortschritte der Digitalisierung zukunftsfest?