Strafprozessuale Pragmatik und Normdeutung. - Zur Bedeutung von Rechtsfragen bei 153a StPO. Zugleich ein Beitrag zur normativen Seite des Tatverdachts und zur Legitimation der Einstellung unter Auflagen.. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2020 |
Seiten | 542 |
Format | 15,9 x 2,9 x 23,2 cm |
Gewicht | 822 g |
Reihe | Schriften zum Strafrecht 359 |
ISBN-10 | 3428180445 |
ISBN-13 | 9783428180448 |
Bestell-Nr | 42818044A |
Ist die Einstellung eines Strafverfahrens unter Auflagen nach § 153a StPO zulässig, obwohl oder gerade weil die materiellrechtliche Frage der Strafbarkeit eines Verhaltens umstritten oder ungeklärt ist? Die Arbeit widmet sich den historischen, verfassungsrechtlichen und strafverfahrensrechtlichen Grundlagen und Grenzen des bis in die Gegenwart kontroversen § 153a StPO und stellt dar, ob und unter welchen Bedingungen die Einstellung unter Auflagen in den 'hard cases' des Strafrechts zulässig bleibt.
Klappentext:
Die Einstellung unter Auflagen nach § 153a StPO ist in den letzten Jahrzehnten zu einer der praktisch wichtigsten, doch zugleich kontroversesten Instrumente der Strafverfolgung in Deutschland avanciert. Ihre Befürworter bewerben die Entlastungs- und Entkriminalisierungseffekte der Vorschrift. Kritiker mahnen den vermeintlich konturenlosen Anwendungsbereich und die Möglichkeit eines »Freikaufs vom Verfolgungsrisiko« an. Vor diesem Hintergrund nimmt die Arbeit das umstrittene Anwendungsfeld der Einstellung aufgrund schwieriger Rechtslage zum Anlass, um Fragen der Verdachtsdogmatik bei 'hard cases' im Strafrecht und nach den legitimatorischen Grundlagen von § 153a StPO zu untersuchen. Auf Basis einer historisch, verfassungs- und strafverfahrensrechtlich abgesicherten und zugleich eingegrenzten Interpretation dieser Vorschrift werden sodann Vorschläge für die Auslegung der gesetzlich normierten Einstellungsvoraussetzungen entwickelt.
Inhaltsverzeichnis:
Einführung
1. Genom des § 153a StPO: Motive des historischen Gesetzgebers - Deutungsansätze des Bundesverfassungsgerichts - Metamorphose - Mutation?
2. Rechtsfragen in der Struktur des § 153a StPO: Normstruktur des § 153a StPO - Dogmatische Verortung der Rechtsfragen - Präzisierung der Untersuchungsfragen und -ziele
3. Begriff und Bedeutung der Rechtsfragen: Rechtsfragen als Definitionsproblem - Rechtsfragen als Legitimationsproblem - Anwendungssituationen für Einstellungen nach § 153a StPO
4. Legitimation des § 153a StPO und Bewertung der Rechtsfragen: Legitimation und Zwecke des § 153a StPO - Rechtsanwendungs- und Streitfragen im Normprogramm des § 153a StPO - Folgeüberlegungen
Zusammenfassung und Ausblick
Literatur- und Stichwortverzeichnis
Klappentext:
»Deferred Prosecution Agreements and Statutory Interpretation. How to Apply § 153a StPO in 'Hard Cases'«
This study explores the possibilities and limits of a Deferred Prosecution Agreement under § 153a StPO (German Code of Criminal Procedure) in 'hard cases'. For this purpose it illustrates the historical background of § 153a StPO. It then applies relevant principles of the 'Grundgesetz' and of criminal procedure law to outline a legal framework and to offer guidelines for practical application.