Verlag | Talheimer Verlag |
Auflage | 2020 |
Seiten | 320 |
Format | 14,5 x 2,1 x 21,2 cm |
Gewicht | 404 g |
Reihe | Sammlung Kritisches Wissen 87 |
ISBN-10 | 3893761861 |
ISBN-13 | 9783893761869 |
Bestell-Nr | 89376186A |
"Im Hoffen wird aus einem fraglichen Ursprungsbereich heraus die Situation des Da-seins in seiner Welt neu verstanden und auf sinnvolle Möglichkeiten hin erschlossen. Damit ist in der Ermöglichung des existenziellen Sein-Könnens die ,Welt' als eine solche genommen, die der Hoffnung Raum gibt und geben soll, während Angst und Verzweiflung aus ihrer Eingeschlossenheit nicht herausfinden. Indessen übernimmt die Hoffnung im Erhellen der Daseinssituation nicht einfach eine allgemein einsichtige Struktur, sondern ist - wenngleich im Raum von Möglichkeiten und Anhalten - ursprünglich erschließend, sofern die Welt zu Hoffnung und Verzweiflung Anlass geben kann und also je nur in der faktischen Transzendenz des Daseins - auf jene Möglichkeiten hin - er-schlossen ist. [...] Die Dialektik des Hoffen-Könnens, die im 'Lernen des Hoffens' mit angelegt ist, das ja aus angstbesetzten, mutlosen, resignativen oder gar verzweifelten Situationen und Einstellungen zum ,Fassen' von Hoffnung führen soll , tritt freilich erst dann scharf hervor, wenn man eben diesen Kontext, in dem das Hoffen im Sinne einer existentiell tragenden Grundhoffnung nicht vorausgesetzt oder nur bewährt und bestätigt, sondern allererst gewonnen werden muss, in den Blick fasst und von ihm ausgeht. Und d.h. vor allem auch, dass die Hoffnung nicht nur in Abgrenzung, sondern in einem dialektisch-dynamischen Zusammenhang mit Angst und Furcht und den Situationen von Mutlosigkeit und Verzweiflung verstanden werden muss." (Helmut Fahrenbach)
Leseprobe:
Zitat aus dem Werk Das Wechsel- und Zusammenspiel von Prognose, Planung, Utopie und Hoffnung lässt sich pointiert in eine Bedingungsreihe fassen - die freilich durch- und zurückgegangen werden muss: Prognose ohne Planung ist erkenntnispraktisch motivationslos, Planung ohne Utopie ist normativ ziellos (und kritiklos), Utopie ohne Hoffnung ist unverbindlich und somit praktisch orientierungslos. Damit ist die strukturelle Grundlagenthematik umrissen, die auch die notwendige, wenngleich nicht zureichende Basis für die weiteren Problem-Aspekte einer Philosophie der Zukunft darstellt, nämlich die logisch-erkenntnistheoretische Reflexion von Zukunftsaussagen, die an die Differenzierung der antizipierenden Akte - und die spezifische "Logik" ihrer Aussagen - anschließen muss, und die normativ-praktische Problematik der (inhaltlich bestimmten) Zielorientierungen für die Gestaltung einer besseren Zukunft, die eng mit der kritischen Frage praktischer Vernunft nach dem Hoffnungsgehalt von Zuku nftsentwürfen zusammenhängt. (Helmut Fahrenbach)