Verlag | PalmArtPress |
Auflage | 2021 |
Seiten | 100 |
Format | 14,6 x 1,2 x 21,9 cm |
Mit Lesebändchen | |
Gewicht | 242 g |
ISBN-10 | 3962580913 |
ISBN-13 | 9783962580919 |
Bestell-Nr | 96258091A |
Wär nicht das Herz, 2011 in Paris erschienen, ist ein Zyklus, der - wie der italienische Dichter Andrea Zanzotto über Deguys Lyrik schrieb - das Unsagbare streift und auf Umwegen, mit Seitenblicken, dennoch ins Werk setzt. Im Lauf der Jahre rückte eine Problematik ins Zentrum von Deguys Schaffen, eine Sorge um das Fortbestehen und die Bewohnbarkeit des Planeten Erde, die er mit großer Sensibilität für Tiere und Pflanzen und für jene Zusammenhänge, die das Menschliche übersteigen, in seinen Gedichten und Prosastücken benennt. Wär nicht das Herz kann exemplarisch für dieses umfangreiche und schillernde, vieldeutige Schaffen stehen. Es vereint äußerst komplexe, anspielungsreiche Texte mit sehr einfachen Gedichten, in denen die Sprache plötzlich aufs Wesentliche reduziert erscheint. 2008 wurde unter dem Titel Gegebend eine Auswahl aus Deguys Schaffen in der Übersetzung von Leopold Federmair veröffentlicht. Wär nicht das Herz ist der erste Band, der vollständig ins Deutsche übertragen wurde.
Leseprobe:
Es ist nicht dasselbeEs ist nicht dasselbeTür oder TorTrennwand oder SchutzwallAlkoven oder GartenLücke oder ZinneZimmer oder TerrasseDädalus einmal baust duum die Erde zu planierenein andermal ein Nest zur BleibeEs ist nicht dasselbedas Innen des Außensoder des Innens_ _ _Die Götter sind nicht mehrDie Toten sind nicht mehr, die ManenDie Tiere sind nicht mehr, die großen WandfigurenMagier der AnthropomorphoseDie Natur ist nicht mehrDer Erbfeind, nicht einmal er. . . Endlich allein?Woher kommt dann der Schrecken?Dann wäre nur noch das Unter-Uns Das wir zu schonen hätten- zuerst, indem wir das Wir erfinden?Der Dritte, der Anders-als-der-Andere,Wäre vielleicht der Raum, das astrophysische AnderswoFür welches sich das Irdisch-Sein entspielt?NihilObstat