Neue Guglöder Geschichten - Erinnerungen an die Kindheit in Guglöd und die Geschichten, die in der Familie überliefert wurden
Verlag | Ohetaler |
Auflage | 2020 |
Seiten | 64 |
Format | 15,2 x 0,4 x 21,2 cm |
Gewicht | 134 g |
ISBN-10 | 3955111245 |
ISBN-13 | 9783955111243 |
Bestell-Nr | 95511124A |
Als ich 1951 geboren wurde, war alles schon da: Die Wiesen und Felder ums Haus, die Gänse und Hühner, der Stall mit den Kühen, dem Kälbchen und dem Schwein.Im Haus lebten die Eltern, die Großeltern, die strenge Großtante und bald auch zwei Geschwister.Von den Urgroßeltern fanden sich auf dem Dachboden in Kisten und Truhen noch Gegenstände aus früheren Zeiten, die einen ganz besondern Geruch ausströmten.Es war mir sofort klar: So muss die "alte Zeit" gerochen haben.
Leseprobe:
VergissmeinnichtNie wieder habe ich jemanden getroffen, der Vergissmeinnicht so gern hatte, wie meine Firmpatin Zenzl.Erst kürzlich auf dem Weg zur Rachel - Diensthütte haben die vielen zartblauen Blümchen am Wegesrand noch andere Erinnerungen geweckt.Mit einem kleinen Sträußchen Vergissmeinnicht kam ich gerne ins Neubauerhaus, um Zenzl damit eine Freude zu machen. Sie hatte stets die gleiche, ganz besondere Art, diesen Strauß zu präsentieren:In eine runde Schale oder einen tiefen Teller füllte sie Wasser und ordnete darin die Vergissmeinnicht - Pracht kreisförmig mit den Stielen nach innen an. Darauf platzierte sie einen glatten Stein, der zu diesem Zweck sonst auf dem Fensterbrett in der Küche lag. So wurden die Stiele versteckt und gleichzeitig unter Wasser gehalten. Das habe ich mein Leben lang nirgends mehr so gesehen. Gelegentlich habe ich es aber selbst so gemacht und dabei an Zenzl gedacht.