Das entwertete Selbst - Über Arbeit und Anerkennung
Verlag | Campus Verlag |
Auflage | 2020 |
Seiten | 531 |
Format | 14 x 21,3 x 3,3 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 664 g |
ISBN-10 | 3593512238 |
ISBN-13 | 9783593512235 |
Bestell-Nr | 59351223A |
Wenn Menschen sowohl unter ihrer Arbeit als auch unter Arbeitslosigkeit leiden, drängt sich der Verdacht auf, dass ein Zusammenhang mit der gegenwärtigen Bedeutung und Gestalt von Erwerbsarbeit besteht. Diese Untersuchung stellt die Identität erwerbstätiger und erwerbsloser Subjekte in den Mittelpunkt. Sie verknüpft die Anerkennungstheorie mit der Belastungsforschung sowie mit zeitdiagnostischen Überlegungen zum Wandel der Arbeitswelt und zur Transformation des Wohlfahrtsstaats. So entsteht ein umfassendes Bild des psychosozialen Belastungserlebens Erwerbstätiger und Erwerbsloser, das die Wechselbeziehung von Arbeit, Anerkennung und Identität sichtbar macht.
Inhaltsverzeichnis:
InhaltEinleitung 8I Forschungskontext1 Begriffliche Vorbemerkungen 131.1 Gesundheit und Krankheit 131.2 Pathogenese und Salutogenese 151.3 Stress: Belastung und Bewältigung 182 Forschungsstand und Forschungslücke 262.1 Stressoren und Einflussgrößen 332.2 Theoretische Ansatze 492.3 Kritische Bilanzierung und Forschungsansatz 53II Theoretische Grundlagen3 Identität 583.1 Identität und Erfahrung: Identität als relationaler Prozess 603.2 Komponenten von Identität 654 Anerkennung 784.1 Anerkennung als Kategorie 804.2 Anerkennung als Bedingung für Identität 944.3 Anerkennung und Arbeit 111III Methodisches Vorgehen5 Vorüberlegungen, Forschungsdesign und Interviewleitfaden 1236 Feldzugang, Fallauswahl und Durchführung 1267 Auswertung 130IV Ergebnisse8 Bedrohte Identität: Nicht-Anerkennung und Erwerbsarbeit 1478.1 Nicht-Anerkennung 1528.2 Nicht-Wertschätzung 1618.3 Nicht-Achtung 1778.4 Nicht-Anerkennung in der Erwerbstätigkeit 1988.5 Nicht-Anerkennung in der Erwerbslosigkeit 2259 Beschädig te Identität: Folgen von Nicht-Anerkennung 2489.1 Zweifel am und Behauptung des Selbst in der Erwerbstätigkeit 2529.2 Verlust des und Kampf um das Selbst in der Erwerbslosigkeit 2959.3 Zusammenschau der Typen 3289.4 Elemente der Deutungslogiken und Identitätseffekte 3309.5 (Hinter-)Gründe differenter Deutungslogiken 35010 Identität und Gesundheit 369V Soziale Bedingungen und soziale Bedingtheit11 Gesellschaftlicher Kontext 38112 Wandel der Anerkennungsnormen 38712.1 Subjektivierung von Arbeit 38812.2 Aktivierende Arbeitsmarktpolitik 41112.3 Delegitimierung von Anerkennungserwartungen 43213 Wandel der Zurechnungsmuster 43613.1 Individualisierung als Zurechnungsmuster 43813.2 Subjektivierung und individualisierende Zurechnung 45013.3 Aktivierung und individualisierende Zurechnung 45414 Exkurs: Konsequenzen für Kämpfe um Anerkennung 45915 Anerkennung und Herrschaft 46715.1 Sozialisation in die (Erwerbs-)Arbeitsgesellschaft 46915.2 Alltäglicher Anpassungsdruck 47515.3 Disziplinierung durch Unsicherheit 479Schluss 486Literatur 505Danksagung 531
Rezension:
»Röwer legt in ihrem Buch [...] theoretisch begründet und empirisch fundiert dar, weshalb Menschen in Erwerbsarbeitsgesellschaften sowohl unter der Erwerbsarbeit als auch unter dem Fehlen ebendieser leiden. Sie zeigt auf, wie nicht bewältigte/zu bewältigende Negationserfahrungen die Identität (d.h. hier insbesondere Selbstwert und Kontrollüberzeugung) schädigen können.« Dr. des. Benedikt Hassler, socialnet.de, 09.10.2020»Flankiert von einer Vielzahl an sozialdiagnostisch anschlussreichen Beobachtungen, legt Röwer einen empirisch fundierten Beitrag zu einer Anerkennungssoziologie der Arbeit vor, die Modi der Nichtanerkennung in ihrer gelebten Relevanz beleuchtet.« Veronika Zink, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie (2021) 73: 159-162