Verlag | Acabus |
Auflage | 2020 |
Seiten | 276 |
Format | 13,3 x 19,3 x 2,1 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 256 g |
Reihe | Christine Bernard 5 |
ISBN-10 | 3862827399 |
ISBN-13 | 9783862827398 |
Bestell-Nr | 86282739A |
Sie kommen in der Nacht und stehlen Menschen.Lina hat einen von ihnen getötet.Sie werden ihn rächen.Nun ist Lina allein und nirgendwo sicher.Ein verängstigtes Mädchen, ihr wirres Mordgeständnis, viel Blut, aber keine Spur von der Leiche. Die Beamten der Trierer Kriminalpolizei ermitteln bis an den Rand des Vorstellbaren. Als sie ein grausames Netzwerk aufdecken, blicken sie in einen Abgrund und erkennen die Grenzen ihrer eigenen Macht.Kommissarin Christine Bernards neuer Fall führt sie in eine fremde Welt und rüttelt an ihren persönlichen Überzeugungen.
Leseprobe:
Von Mäusen und MännernDer schwere Audi brauste heran und hielt in zweiter Reihe. Rita stieg hinten ein. Hauptkommissar Kluge gab Gas. An der nächsten roten Ampel war die Fahrt bereits wieder vorbei."Die Kollegen von der Streife konnten Sebastian Ahlers nicht festnehmen. Er ist flüchtig. Die Fahndung ist raus.""Na ja, hat ja auch geregnet", gab Rita von der Rückbank zu bedenken und spielte kurz und treffend auf die Aussage der beiden Polizeibeamten in ihrem Streifenwagen an.Lauthals platzte es aus Christine heraus. Sie erschrak selbst darüber und hielt sich ihre Hand vor den Mund. Rita gackerte im Fond des Wagens.Torsten Kluges Blick wechselte verstört von seiner Kollegin zu der Praktikantin im Innenspiegel auf der Rückbank."Habe ich was verpasst?"Christine nickte mit Tränen in den Augen und erklärte die Situation.Plötzlich meldete sich die Einsatzzentrale über Digitalfunk. "Häusliche Gewalt mit verletzten Personen. Zwei Kollegen bereits vor Ort. Opfern droht Lebensgefahr. Achtung! Täter ist bewaffnet!"Verfügbare Einsatzkräfte wurden um Unterstützung gebeten. Es folgten die Adresse und noch einmal die Warnung, dass es sich um einen bewaffneten Täter handelte.Hauptkommissar Kluge reagierte sofort. Er schaltete das Sondersignal ein und stellte das Blaulicht auf das Dach. Dann scherte er aus der Schlange wartender Fahrzeuge aus und tastete sich in die Kreuzung hinein. So vorsichtig wie möglich und so bestimmt wie nötig zwang er den Querverkehr zum Bremsen und gab kräftig Gas. Rita wurde in die Sitzbank gedrückt. Christine teilte der Zentrale per Funk mit, dass sie zur Einsatzstelle unterwegs waren.Der schwere Wagen donnerte über die Moseluferstraße. Vorbei an abgedrängten Fahrzeugen oder über die Gegenfahrbahn.Kommissarin Bernard kontrollierte ihre Dienstwaffe. Torsten warf den Audi in die nächste Kurve. Rita klammerte sich an den Haltegriff am Dach des Kombis.Der Einsatzort war nicht zu übersehen. Menschentrauben hatten sich vor dem Haus gebildet. Der Streife nwagen der Kollegen stand quer auf der Straße. Hauptkommissar Kluge bremste hart.Christine sprang aus dem Wagen und steckte ihren Kopf noch einmal hinein."Du bleibst da sitzen!", befahl sie. "Du steigst nicht aus! Egal, was passiert! Hast du mich verstanden?"Rita nickte, etwas blass im Gesicht.Kommissarin Bernard warf die Tür zu und folgte dem vorauseilenden Torsten Kluge.Mit der Waffe im Anschlag betraten sie das Haus.Von oben hörten sie Gebrüll. Offenbar der unbekannte Täter. Kommandos wurden gerufen, in einer anderen Stimmlage. Wahrscheinlich die Kollegen von der Streife."Polizei!", brüllte Torsten."Erster Stock", kam sofort die Antwort. "Achtung, Schusswaffengebrauch!""Ich knall euch alle ab!", mischte sich eine fremde Stimme darunter.Zwei Schüsse fielen.Christine dachte an ihre schusssichere Weste.Mist. Die lag im Kofferraum.Sie stiegen die Stufen hinauf.Auf dem Treppenabsatz lag ein Beamter. Zusammengekrümmt und blutend. Er stöhnte und schwitzte stark.Auf der Straße vor dem Haus dröhnten Martinshörner. Reifen quietschten."Polizei!", rief ein Streifenpolizist unter ihnen im Hausflur."Kollege mit schwerer Schussverletzung. Wir brauchen einen Arzt. Sofort!", rief Christine.Ihre Hände zitterten. Ihr Körper flutete sie mit Adrenalin. Sie lud ihre Pistole durch, entsicherte sie, stieg die Stufen weiter hinauf und sicherte Torstens Rücken.Aus der Wohnung auf der linken Seite fielen wieder Schüsse. Zwei. Drei. Vier. Die letzten beiden klangen anders. Der Kollege schoss zurück.Hauptkommissar Kluge betrat den ersten Raum und verschwand somit für einen Moment aus Christines Blickfeld. Schnell schloss sie auf und warf einen kurzen Blick in die Wohnung. Sie sah einen Flur. Blutspuren auf dem Boden. Dahinter befand sich eine Küche. Eine blutende Frau in einem schwarz-weißen Kostüm lag dort, bekleidet mit einem knappen Rock. Zwei Mausohren steckten auf ihrem Kopf. Die Nase war schwarz geschminkt, der Mund knallrot. Sie hatte sich Schnurrhaare auf di