Philosophien sprachlicher Gewalt - 21 Grundpositionen von Platon bis Butler
Verlag | Velbrück |
Auflage | 2010 |
Seiten | 440 |
Gewicht | 728 g |
Reihe | Velbrück Wissenschaft |
ISBN-10 | 3938808985 |
ISBN-13 | 9783938808986 |
Bestell-Nr | 93880898A |
Mit Sprache können wir nicht nur über Gewalt reden, mit Sprachekönnen wir auch Gewalt zufügen. Der Band bietet einesystematische Erschließung dieser Gewalt der Sprache, indemer durch eine Vielzahl von Autorenportraits unterschiedlicheGrundpositionen freilegt.Die Edition füllt eine Leerstelle im philosophischen Diskurs derGegenwart. Denn obwohl die Philosophie nach dem linguistic turnSprache zu ihrem grundlegenden Gegenstand gemacht hat, ist dieGewaltsamkeit der Sprache bisher immer noch ein weitgehend unbekanntes'Land' geblieben. Die Bandbreite der hier versammeltenPositionen wird durch zwei konträre Positionen markiert. Auf dereinen Seite stehen Untersuchungen zu konkreten Sprechakten: Dieverletzende Gewalt der Sprache reicht in diesem Blickwinkel von deroffenen Beleidigung über die verdeckte Anspielung bis hin zur herablassendenDemütigung, die den Einzelnen existenziell in seinemSelbstverhältnis zu treffen vermag. Auf der anderen Seite wird dieSprache als Ganze in den Fokus gerü ckt: Der Sprache als solcherwohnt diesen Philosophien zufolge eine transzendentale Gewaltinne, weil sie unseren Zugang zur Welt immer schon auf gewaltsameWeise präformiert. Indem Sprache den individuellen Gegenstand allgemeinenBegriffen unterwirft, beraubt sie ihn seiner Besonderheit.Zwischen diesen beiden Polen - dem verletzenden Sprechakt aufder einen und der strukturelleren Gewalt in der Sprache auf deranderen Seite - versammelt der Band ein historisches Panorama anmöglichen philosophischen Zugängen zur Gewalt der Sprache.
Inhaltsverzeichnis:
Steffen K. Herrmann und Hannes Kuch,Philosophien sprachlicher Gewalt. Eine Einleitung1. Burkhard Liebsch, Platon - Leben und Tod, Sprache und Gerechtigkeit2. Alfred Hirsch, Hobbes - Sprache und Terror3. Georg W.Bertram, Hegel - Anerkennung und beschädigte Verhältnisse4. Gerald Posselt, Nietzsche - Sprache, Rhetorik, Gewalt5. Pascal Delhom, Buber - Das bedrohte Gespräch und die Verletzlichkeitder Sprechenden6. David Lauer, Wittgenstein - Die Gewalt des Namens7. Christoph Demmerling, Adorno - Die Gewalt des Begriffs8. Steffen K. Herrmann, Levinas - Von der Gewalt des Angesichtszur Gewalt des Schweigens9. Antje Kapust, Merleau-Ponty - Pathographien als Enteignung von Würde10. Hannes Kuch, Austin - Performative Kraft und sprachliche Gewalt11. Marc Rölli, Deleuze - Macht, Gewalt und delokutionäre Sprechakte12. Isabell Lorey, Foucault - Monstrologische Grenzen und die Gewaltdes Diskurses13. Robin Celikates, Habermas - Sprache, Verständigung und sprachlicheGewalt14. Sybille Krämer, Frank furt - Bullshit oder: (k)eine Publikumsbeschimpfung15. Johannes-Georg Schülein, Derrida - Über die Ur-Gewalt der Sprache16. Robert Schmidt und Volker Woltersdorff, Bourdieu - Der zwangloseZwang symbolischer Gewalt17. Vera Alyosxa Tudor, Wittig - Sprache als Intervention, Interventionin Sprache18. Christian Neuhäuser, Margalit - Die Sprache der Erniedrigung19. Nikita Dhawan, Spivak - Subalternes Schweigen und die Politikder Repräsentation20. Mattias Iser, Honneth - Die Gewalt der Missachtung21. Paula-Irene Villa, Butler - Subjektivierung und sprachliche GewaltDie Autorinnen und Autoren