Man kennt ihn als Komödienschreiber, Schauspieler, Avantgardisten, Talentsucher und -finder, Hofnarr des Volkes oder schlicht als Interpret anspruchsvollen Blödsinns. Für manche ist er auch ein eigenwilliger Egozentriker, Misanthrop und Hypochonder, ein Kleinbürger mäßiger Bildung. In einem jedoch sind sich alle einig: Karl Valentin war einer der größten Komiker des 20. Jahrhunderts. Michael Schulte durchleuchtet in diesem biografischen Valentin-Hörbuch die vielen Facetten des Humoristen. Der Hörer lernt auch das historische Umfeld, die privaten und persönlichen Kontakte des schrägen Komikers kennen. Wegbegleiter wie Liesl Karlstadt, Annemarie Fischer und Gert Fröbe kommen in Interviews persönlich zu Wort. Andere Zeitgenossen werden durch bekannte Sprecher wie Josef Bierbichler zitiert. Zahlreiche Original-Hörszenen aus Valentins Werk runden die informative und ungemein unterhaltsame Klangcollage ab.
Michael Schulte, geboren 1941 in München, ist als Herausgeber und Biograf Karl Valentins bekannt geworden. Er schrieb zahlreiche Romane, Erzählungen und Reiseberichte sowie Hörspiele, Rundfunkfeatures und Übersetzungen. Karl Valentin, geboren am 4. Juni 1882 in München, hatte nach dem Besuch einer Varietéschule 1908 erste öffentliche Erfolge mit selbstverfassten Monologen und Couplets. 1911 heiratete Valentin die Mutter seiner zwei Töchter, Gisela Royes. Ab 1915 trat er regelmäßig mit seiner Bühnenpartnerin Liesl Karlstadt in München auf, bald gastierten die beiden in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz. Während des Krieges trat Valentin nicht mehr öffentlich auf. Am 9. Februar 1948 starb er an einer Lungenentzündung. Liesl Karlstadt (1892-1960), eigentlich Elisabeth Wellano, war eine deutsche Schauspielerin, Komikerin, Kabarettistin und Bühnenpartnerin des deutschen Komikers Karl Valentin. Zeitlebens steht sie im Schatten Valentins. Sie wird kaum je als eigenständige Schauspielerin wahrgenommen, sondern ist stets nur »kongeniale Partnerin« und zweifellos hervorragende Stichwortgeberin ihres Bühnenpartners. Dabei muß sie nicht nur in viele Rollen schlüpfen - im Gegensatz zu Valentin, der immer nur sich selbst spielt -, sondern auch geistesgegenwärtig auf seine plötzlichen Einfälle und Improvisationen reagieren. Gerd Anthoff, Jahrgang 1946, ist ein bayerischer Fernseh-, Theater- und Volksschauspieler. Neben Bühnenengagements wurde der gebürtige Münchner einem großen Publikum spätestens mit der Rolle des Baulöwen Toni Rambold in der Serie "Der Bulle von Tölz" bekannt. 1995 erhielt Anthoff den Bayerischen Fernsehpreis, 2003 den Adolf-Grimme-Preis.
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