Die H. Kori GmbH - Eine Berliner Ofenbaufirma und der nationalsozialistische Massenmord
Verlag | Hentrich & Hentrich |
Auflage | 2022 |
Seiten | 240 |
Format | 16,2 x 2,1 x 23,7 cm |
Klappenbroschur | |
Gewicht | 618 g |
ISBN-10 | 3955654117 |
ISBN-13 | 9783955654115 |
Bestell-Nr | 95565411A |
Als Lieferant für Leichenverbrennungsöfen übernahm das Berliner Unternehmen H. Kori GmbH eine wichtige Rolle in der Organisation des nationalsozialistischen Massenmordes. Der Sammelband bietet erstmals eine Rekonstruktion der Firmengeschichte und der Mittäterschaft der H. Kori GmbH in den "Euthanasie"-Anstalten und Konzentrationslagern. Die Beiträge argumentieren aus kultureller, betriebsgeschichtlicher, technischer, bauhistorischer und erinnerungspolitischer Perspektive. Die Erkenntnisse zu J. A. Topf & Söhne werden vergleichend einbezogen. Das Buch versteht sich als Angebot für die Forschungs- und Bildungsarbeit an den KZ- und "Euthanasie"-Gedenkstätten. Gleichzeitig wird es Impuls für die Diskussion in Berlin über den Umgang mit dem ehemaligen Firmengelände in der Dennewitzstraße 35 sein.
Inhaltsverzeichnis:
Annegret Schüle: Die Kultur der Feuerbestattung und das Verbrechen der Leichenverbrennung im NationalsozialismusSusanne Zielinski: "Verbrennungsöfen für Abfälle aller Art". Zur Geschichte der H. Kori GmbHAxel Drieschner: Von der Abfallbeseitigung zur Feuerbestattung: Heinrich Koris verbrennungstechnisches ProgrammBarbara Schulz: Leichenverbrennungsöfen der H. Kori GmbH für "T4"-Anstalten und Konzentrationslager: Technologie, Genese und Verbreitung Annegret Schüle, unter Mitarbeit von Sophie-Marie Hohmann: Neue Erkenntnisse über den Einstieg der H. Kori GmbH und von J. A. Topf & Söhne als Mittäter in den nationalsozialistischen VerbrechenSophie-Marie Hohmann: Chronik der Firma H. Kori GmbH und ihrer MittäterschaftGerd Kühling, Irene von Götz, Marie Becker:Die Markierung von Täterorten - Erinnerungsprozesse auf lokaler Ebene
Rezension:
»Der industrielle Massenmord an den Juden war in der Nazizeit auch deswegen möglich, weil Wirtschaftsunternehmen die notwendigen Einrichtungen bauten, Materialien stellten, die Technik lieferten. [...] Sie agierten nicht fernab, sondern mitten in der Gesellschaft, mitten in Berlin. Ein solches Unternehmen ist der Ofenbauer H. Kori GmbH aus Schöneberg.« Tagesspiegel, 13. Dezember 2022