Stoffel lernt spuken. Stoffel laert spöken - Eine Gespenstergeschichte aus dem Münsterland
Verlag | Solibro Verlag |
Alter | ab 5 Jahre |
Auflage | 2004 |
Seiten | 84 |
Format | 23,5 x 21,0 x 1,2 cm |
Gewicht | 380 g |
Reihe | Liesmal 1 |
Übersetzer | Käthe Averwald |
ISBN-10 | 3932927249 |
ISBN-13 | 9783932927249 |
Bestell-Nr | 93292724A |
Eigentlich hat Stoffel, das kleine Gespenst der alten Burg Steinfurt, nicht die geringste Lust, spuken zu lernen. Als er aber in seiner Klasse andere münsterländische Gespensterkinder kennenlernt, Gregor von Gravenhorst z. B. und Vinzenz von Vischering, Walburga von Welbergen und Benny von Bentlage, da macht ihm die Spukschule soviel Spaß, dass er morgens sogar freiwillig zum Unterricht schwebt. Schon bald hat die Klasse auch ihren Spuklehrer, den großen alten Baldur, der seit Jahrhunderten auf der Burg Bentheim für Kettenrasseln und ähnlichen Spuk zuständig ist, ins Herz geschlossen. Und daß spuken am Ende sogar richtig nützlich sein kann, wer hätte das gedacht?! Usch Hollmann hat bereits in ihren "Lisbeth"-Büchern einen feinen Sinn für Humor und Hintersinn bewiesen, der auch in diesem, ihrem ersten Kinderbuch erkennbar ist. Da ihr zudem als gebürtiger Schweizerin das münsterländische Idiom sowie die plattdeutsche Spache ans Herz gewachsen sind, ließ sie die Geschichte der sechs kleinen Gespenster von der bekannten Lyrikerin Käthe Averwald ins Plattdeutsche übersetzen. "Vielleicht gelingt es ja, das Aussterben dieser schönen alten Sprache etwas hinauszuzögern, solange es Eltern oder Großeltern gibt, die der Sprache ihrer Vorfahren noch mächtig sind und sie ihren Kindern und/oder Enkeln vorlesen und damit weitergeben können." hoffen die beiden Autorinnen. Ein zweisprachiges Buch also, in einer sowohl für Leseanfänger als auch für ältere Leser angenehmen Schriftgröße gedruckt, liebevoll illustriert von Dirk Hennig und das sich außer für den häuslichen Gebrauch auch für Schüler-Lesewettbewerbe in Hochdeutsch und Plattdeutsch anbietet. Dieses Buch macht zudem Lust, zu den Schlössern, Burgen und alten Klöstern des Münsterlandes, in denen die kleinen Gespenster jeweils wohnen, einen Familienausflug zu veranstalten.
Leseprobe:
Hochdeutsche Version / Plattdeutsche Version"Es war an einem richtig schönen Frühlingsmorgen. Im Park von Schloss Steinfurt zwitscherten und sangen die Vögel. Die Sonne schien von einem knallblauen Himmel herab und zauberte glitzernde Kringel auf das Wasser des breiten Grabens, der das alte Gemäuer umgibt. Die Enten auf der Uferböschung schnatterten laut, und der Schwan putzte ausgiebig sein Gefieder. Trotz der frühen Jahreszeit tanzte schon ein Schwarm Mücken in der milden Luft, und auf den ersten Seerosenblättern hockten einige Frösche und nahmen schweigend ein Sonnenbad.Ein dickes, goldenes Büschel Sonnenstrahlen fiel auch durch eine Dachluke des Torhauses, das seit vielen Hundert Jahren am Eingang des Schlosses steht. Hier oben auf dem Dachboden wohnt das kleine Schlossgespenst, Stoffel von Steinfurt. Er hatte sich einen der dicken Eichenbalken als Lieblingsschlafplatz ausgesucht. Auf dem Balken gleich nebenan wohnte Erwin Eichhorn. Der war zwar kein Gespenst, sondern ein Eich hörnchen, aber trotzdem Stoffels allerbester Freund. Erwin kümmerte sich rührend um Stoffel, damit dessen Eltern sich keine Sorgen machen mussten, wenn sie ihren Pflichten als Gespenster nachgingen. Sie spukten in mehreren Wasserschlössern und Burgen im Münsterland. Auch in alten, leer stehenden Klöstern traten sie auf, besonders im Sommer, wenn viele Menschen auf ihren Fahrrädern durch das Münsterland radeln und sich alte Gebäude anschauen." Plattdeutsche Version (Münsterländisches Platt) "Etwas 'n wunnerschönen Fröhjaohrsmuorn. In'n Park van Sluot Stemmert süngen de Vüegel. De Sunne scheen van den knallblaoen Hiemel harunner un maolde glämmerige Kringe up dat Water van de Gräfte, de üm de ollen Müern flütt. De lärne an't Öwer snaterden luut un de Schwan möök met Utduer siene Fiädern rein. Ofschonst et no fröh in de Jaohrestied was, danzten all de Müggen in de warme Luft un de Poggen satten up de Seerausenblaare un sunnden sick.De Sunne smeet en Fussen güldene Straohlen dör de Da ckluke van dat Paortenhuus. Dat steiht all jaohrhunnertelank an den Ingank van't Sluot. Buoben up der Büe unner't Dack wuehnt dat lütke Sluotgespenst, Stoffel von Steinfurt. De häff sick up eenen van de dicken Ekenbalken siene laifste Slaopstiär inricht. Up den Balken tiägenan wuehnt Erwin Eichhorn. De is kien Gespenst, he is 'n Eekkättken un is doch Stoffel sienen bestguetten Frönd. Erwin kümmert sick dagesdag üm Stoffel. Daorüm bruukt sick den siene Öllern kiene Suorgen üm em maken. De müett faken iähre Upgawen äs geläerte Gespenster naogaohn. Se spökt dann up mährere Waterslüöter un Buorgen in't Mönsterland. Auk in olle Klausters, de lierig staoht,triät't se up un dat besonners in'n Summer, wenn viele Lüe met iähre Draotiesels dör't Mönsterland föhrt un sick olle Bauwiärke ankiekt."aus: Stoffel lernt spuken / Stoffel läert spöken. Eine Gespenstergeschichte aus dem Münsterland. Von Usch Hollmann